Jeder kennt den heiligen Martin, der vor vielen, vielen Jahren seinen Mantel für einen Bettler geteilt hat und diesen damit vor dem Erfrierungstod gerettet. Und jeder kennt auch das Lied, das an St. Martin gesungen wird:
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Ross, das trug ihn fort geschwind. Sankt Martin ritt mit leichtem Mut, seinen Mantel deckt ihn warm und gut. Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee da saß ein armer Mann, hat Kleider nicht, hat Lumpen an. "Oh helft mir doch in meiner Not, sonst ist der bittre Frost mein Tod." Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zog die Zügel an, das Ross stand still beim armen Mann. Sankt Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt.
Insbesonders im Rheinland wird Sankt Martin alljährlich um den 11. November herum gedacht und gedankt. Mit den Martinszügen, die dann allerorten durch die Straßen ziehen und auf denen die Kindergarten- und Schulkinder die Dunkelheit des Abends mit ihren bunten Laternen erhellen.
Unvertrennbar verbunden ist St. Martin mit einem Gebäck aus Hefeteig. Aber wie heißt der lustige Geselle? Als gebürtiger Ostwestfale kannte ich das süße Gebäck als “Stutenkerl“. Nach dem Umzug ins Rheinland 1997 lernte ich eine weitere Bezeichnung kennen. Als ich in einer Bäckerei einen Stutenkerl bestellt habe, schaut ich in ein ungläubiges Gesicht der Bäckereifachverkäuferin. Erst als ich auf den kleinen Kerl zeigte, hellte sich die Miene der Frau auf: “Sie meinen einen Weckmann”, belehrte sie mich. Nun ja, wenn das hier so genannt wird, dachte ich vor mich hin.
In diesem Jahr habe ich zudem einen weiteren Begriff gelernt für den Weckmann bzw. Stutenkerl. In Mülheim ist die Backware als “Puhmann” bekannt. Sicherlich gibt es noch weitere Bezeichnungen für den süßen Gesellen, oder?
17. Oktober 2010 um 23:06
Bei uns heißt das auch Weckmann. Puhmann hört sich ja nun nicht gerade appetitlich an *gg*
19. Oktober 2010 um 00:05
Hier im Rheinland (Krefeld) heißen sie auch Weckmänner. In meinem Heimatort Mülheim an der Ruhr haben wir als Kinder immer Puhmänner gesagt. Und die Verkäuferinnen haben sogar auf die kleinen Schilder "Puhmann 50Pf" geschrieben. Ob dies heute noch so ist, werde ich bei meinem nächsten Besuch in MH erkunden 😉 50Pf bestimmt nicht mehr 😉
Und unsere "Puhmänner" hatten auch immer noch ein Ton-Pfeiffchen und waren viiiiieeel größer.
LG Tanja
12. Januar 2016 um 18:27
Ich kann dir sagen, da ich noch oft nach Mülheim a. d. Ruhr fahre, dass dies immer noch der Fall ist und (hoffentlich) immer sein wird. Puhmann kommt aus dem Mölmsch Platt (Mülheimer Dialekt) und das gehört nunmal zu Mülheim und “dat wäär schad, wän dat verlooren chohn.”
18. Oktober 2010 um 23:05
PS Bei uns gabs die vor allem vor und nach Nikolaus, erst in den letzten Jahren zu St. Martin.
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24. September 2012 um 09:57
Bei uns am ganz ganz westlichen Niederrhein / Grenze Rheinland nennt man sie auch “Buggemänner”, wegen ihres dicken Bauches. :o)
26. August 2013 um 23:59
hallo Marc
>Wir haetten so gerne ein Rezept fuer einen Weckmann.
Wir sind urspruenglich aus dem Rheinland, Danke schoen Annika und Familie
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8. November 2017 um 13:10
Im östlichen Ruhrgebiet, meine Heimat, sagt man dazu Stutenkerl.