Am Sonntag Nachmittag musste Borussia die Tabellenspitze im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim 1899 verteidigen. Ursprünglich wollte ich mit Liam zum Spiel fahren und hätte auch über einen Arbeitskollegen zwei Stehplatzkarten für die Südtribüne erhalten können. Weil wir aber erst gestern vom Ostwestfalen-Männer-Urlaub zurückgekehrt sind, habe ich auf diese Option verzichtet und schaute das Spiel daheim auf Sky.
Das Spiel begann denkbar schlecht für Borussia Dortmund. Die Partie war gerade acht Minuten alt und die Gäste aus Hoffenheim lagen nach einer sehenswerten Kombination mit 1:0 in Führung. Was ein übler Auftakt, zumal der BVB nach einem Rückstand in dieser Saison immer verloren hatte.
In der 13. Minute gab es bereits die Chance zum Ausgleich, denn während eines Zweikampfes zwischen Shinji Kagawa und einem Hoffenheimer entschied der Unparteiische auf Handelfmeter. Nuri Sahins erster Treffer galt nicht, da angeblich Lucas Barrios zu früh den Strafraum geentert hat – eine erneute kleinliche und klassische Fehlentscheidung zu Lasten des BVB. Und den zweiten Versuch von Sahin konnte Hoffenheims Schlussmann Tom Starke parieren. Was ein Pech!
In der Folgezeit entwickelte sich ein spannendes Spiel mit packenden Zweikämpfen, das der BVB dominierte, beim Torabschluss aber erfolglos blieb. Hoffenheim hingegen hatte seine besten Szenen im Foulspiel gegen die Schwarz-Gelben. Und so endete eine aus Dortmunder Sicht enttäuschende Halbzeit mit einem 0:1-Rückstand.
Nach der Pause wechselte Jürgen Klopp Sven Bender gegen Hoffnungsträger Mario Götze aus. In der 49. Minute hatte Kevin Großkreutz über links die bisher beste Borussia-Chance, doch sein Schuss ging über das TSG-Tor hinaus. Kevin Großkreutz, der heute erneut wenig Gutes zustande brachte, wurde nach 59 Minuten gegen Robert Lewandowski ausgetauscht.
Borussia Dortmund war auch in der zweiten Halbzeit optisch deutlich überlegen, während sich Hoffenheim auf’s Kontern beschränkte. Wie schon gegen Paris St. Germain fehlte allerdings vor dem gegnerischen Kasten die letzte Konsequenz. Nach 61 Minuten verfehlte Lucas Barrios dank TSG-Schlussmann Starke nur knapp das Tor.
Auch nach 70 Minuten Spieldauer wurde ich das Gefühl nicht los, dass Dortmund heute noch stundenlang spielen könnte, aber ein Tor nicht gelingen würde. In der 74. Minute ersetzte Antonio da Silva Kuba und ich hoffte, dass sein Einsatz die Offensive beleben könnte. Es gab auch weiterhin Chance um Chance für Schwarz-Gelb, doch fehlte das erlösende Tor. Hoffenheim hingegen überzeugte nur in negativer Hinsicht durch Härte und Foulspiel.
In der Schlussphase der Partie setzte Dortmund alles auf eine Karte, doch der Sturmlauf, an dem auch Torwart Roman Weidenfeller mitwirkte, wurde auch bis zur 92. Minute nicht belohnt.
Das Spiel endete 0:1 und bedeutete gleichzeitig die erste Niederlage nach sieben Siegen in Serie. Doch diese Niederlage hat auch etwas Gutes: der achte Sieg in Serie ist misslungen und damit sind die Erwartungen der Öffentlichkeit und der vermeintlichen Fußballexperten auch hoffentlich ein wenig gedrosselt. Die junge Dortmunder Mannschaft muss jetzt lernen, mit diesem Misserfolg umzugehen. Ich bin sicher, dass es Jürgen Klopp gelingen wird, die Mannschaft bis zum Pokalspiel bei Kickers Offenbach am kommenden Mittwoch wieder perfekt einzustellen.
Am Ende wurde 80 Minuten Powerfußball vom BVB doch noch belohnt, denn der eingewechselte Antonio da Silva brachte einen Freistoß in der allerletzten Minute (93.) unhaltbar im rechten Torwinkel unter und sorgte damit für das mehr als verdiente 1:1. Was für eine Erleichterung! Das ist Dortmunder Kampfgeist!
Und weil es immer wieder auf´s Neue für Gänsehaut bei mir sorgt, hier das Video zum 1:1 von Antonio da Silva in der 93. Minute:
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