Das erste Heimspiel des Jahres brachte dem BVB den VfB Stuttgart als Gegner, der in der Vorwoche für einen Überraschungssieg gegen den FSV Mainz gesorgt hatte.
Borussia Dortmund hatte vor dem Spiel sage und schreibe sagenhafte 31 Punkte Vorsprung vor dem Vorletzten aus Stuttgart, allerdings auch die schlechteste Bilanz gegen die Schwaben in der Bundesliga-Historie. Komischerweise hatte ich vor der Begegnung kein gutes Gefühl.
Antonio da Silva spielte für den verletzten Sven Bender von Beginn an und auch Robert Lewandowski durfte wie in der Vorwoche gegen Leverkusen ab der ersten Minute spielen. Mario Götze hingegen hatte seine Bronchitis überwunden, war einsatzbereit und konnte damit wieder hinter den Spitzen agieren.
Da Silva setzte Robert Lewandowski in der dritten Minute gekonnt in Position, doch der Pole schob das Leder aus dreizehn Metern rechts am Tor vorbei. Die zweite Ecke vom VfB brachte nach 15 Minuten Gefahr: Christian Gentner scheiterte nur knapp an Roman Weidenfeller, der den Ball im letzten Augenblick aus der linken Ecke fischen konnte. Bis dahin war Borussia optisch überlegen und mit guten Ideen, aber oftmals zu verspielt und inkonsequent vor dem Stuttgarter Tor.
Nuri Sahin fasste sich in der 22. Minute ein Herz, als er einen Sololauf über die linke Seite mit einem satten Schuss auf das VfB-Gehäuse beendete, aber knapp scheiterte. Die Dortmunder Dominanz setzte sich auch fort, als Kuba in der 29. Minute alleine auf den Gäste-Schlussmann zugeeilt ist, sich aber den Ball zu weit vorgelegt hat – also weiter 0:0.
Auch Nuri Sahin spielte nur eine Minute später zu kompliziert, als er das Leder Lewandowski auflegen wollte, statt selbst auf das Tor zu schießen. Somit war das Fazit nach einer halben Stunde schnell gezogen: der BVB deutlich überlegen, aber mangelhaft im Abschluss.
Vor der Pause wurde der Offensivgeist der Hausherren endlich belohnt. Wie schon beim 3:1 in Leverkusen setzte Kevin Großkreutz Mario Götze gekonnt in Szene, der zu seinem vierten Saisontreffer einnetzen konnte (43.). War der Stuttgarter Bann gebrochen? Es hatte allen Anschein, denn Robert Lewandowski setzte den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame erste Hälfte, als er mit einem fulminanten Schuss knapp am Tor zum 2:0 scheiterte.
Die zweite Halbzeit startete mit einem Aufreger: Mario Götze wurde in der 50. Minute mit einem vermeintlichen Bodycheck im VfB-Sttrafraum zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Felix Brych verweigerte dem Youngster den Foulelfmeter. In der 57. Minute erneut ein Aufreger beim BVB, diesmal aber selbst verschuldet. Nach toller Vorlage von Mario Götze brachte es Robert Lewandowski fertig, die runde Lederkugel am beinahe leeren Tor vorbeizuschießen.
In der 60. Minute zog Nuri Sahin aus 20 Metern trocken ab, doch der abgefälschte Ball verfehlte sein Ziel nur knapp. Drei Minuten später wechselte Jürgen Klopp das erste Mal und brachte Torjäger Lucas Barrios für Kuba ins Spiel. Zu dem Zeitpunkt stand das Spiel auf des Messers Schneide, denn Stuttgart kam immer wieder zu gefährlichen Konterchancen.
Barrios konnte in der 68. Minute seine erste Chance verbuchen, doch der Ball flog weit über das VfB-Tor. Am Spielfeldrand raufte sich “Kloppo” die Haare ob dieser Nachlässigkeiten seiner Mannschaft. Lucas Barrios stand nach 75 Minuten wieder im Mittelpunkt, als er im Strafraum den Ball erkämpfen konnte und erneut nur knapp gescheitert ist.
Die Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung bestrafte der VfB Stuttgart fünf Minuten vor dem Ende, als Pogrebnyak das 1:1 gelang. Markus Feulner wurde umgehend eingewechselt und kam für Kevin Großkreutz ins Spiel. Außerdem kam Marco Stiepermann für den enttäuschenden Robert Lewanowski zum Einsatz. Doch auch sie konnten das Ergebnis nicht mehr drehen.
Es war kein Fußballfest am heutigen Samstag im Dortmunder Westfalenstadion. Doch dieses Unentschieden war die logische Konsequenz für die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und die Verspieltheit vor und im gegnerischen Strafraum. Aus meiner Sicht haben wir heute zwei Punkte verloren. Dieser Verlust wird aber dank der Niederlagen von Hannover 96 und dem Remis von Mainz 05 kompensiert.
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