Der 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga hatte das Borussia-Duell auf dem Spielplan. Die beinahe abgestiegenen Gladbacher hatten als Letzter der Liga den souveränen Tabellenführer zu Gast.
Das Zünglein an der Meisterschafts-Waage war Bayer Leverkusen. Der Tabellenzweite trat bereits am Nachmittag gegen die TSG Hoffenheim an und durfte sich keinen Ausrutscher leisten. Nur mit einem Sieg blieb Bayer im Titelkampf. Zu Beginn sah alles nach einer Überraschung aus, denn die Hoppenheimer führten mit 1:0. Jubel brandete bei den Borussen auf. Doch nach dem Ausgleich noch vor der Pause gelang Bayer auch noch das 2:1. Unabhänging vom BVB-Gastspiel in Gladbach war die Meisterschaftsentscheidung um mindestens eine Woche vertagt.
Ohne die verletzten Lucas Barrios und Nuri Sahin hatte Borussia Dortmund die Reise zu den Fohlen angetreten. Für Sahin kam Antonio da Silva in die erste Elf und für Barrios spielte wie schon gegen Freiburg Robert Lewandowski im Sturm. Ich schaute das verständlicherweise ausverkaufte Spiel wieder bei meinen Eltern mit meinem Bruder und meinem Dad und den Kids. Fast 20.000 schwarz-gelbe Fans der Dortmunder Borussia haben das Gastspiel bei Gladbach zu einem regelrechten Heimspiel umfunktioniert.
Und die Dortmunder stürmten direkt nach dem Anpfif wie in einem Heimspiel. Nach nicht einer Minute nach dem Anstoß scheiterte Mario Götze denkbar knapp. In der zehnten Minute war es erneut der jüngste Dortmunder, der einen Fernschuss nur dank Gladbacher Torhüterkünsten nicht im Tor unterbringen konnte. Aber auch Gladbach ließ sich nicht lumpen und geizte nicht mit Torchancen. Die beste Gelegenheit bis dato hatte Marco Reuss, der die runde Lederkugel nicht ins Dortmunder Tor bugsieren konnte (27.).
In der 30. Minute hätte das 1:0 für den Ersten fallen müssen, doch der Heber von Marcel Schmelzer wurde von Gladbach in buchstäblich letzter Sekunde von der Linie gekratzt. In der 35. Minute fühlte ich mich unweigerlich an das Hinspiel erinnert, als Gladbach in Dortmund in Führung gehen konnte. Nach einem Fehlpass von Antonio da Silva ließ sich Neven Subotic von Idrissou “vernaschen” und der Stürmer konnte den Führungstreffer für die Fohlen schießen (35.).
Robert Lewandowski hatte in der 45. Minute die große Chance zum Ausgleich, nachdem Mario Götze einen Zauberpass auf den Polen gespielt hatte. Doch der Gladbacher Schlussmann parierte prächtig. Somit ging es mit einem überraschenden 1:0 des Letzten gegen den Ersten in die Kabinen. Und das Ergebnis war nicht mal unverdient.
Die zweite Halbzeit begannen beide Mannschaften personell unverändert. Die Gladbacher waren nicht mehr so agil wie in der ersten Hälfte und der BVB hat das Spiel immer stärker an sich gerissen. Leider ohne zählbaren Erfolg. Auch deshalb wurde Jakub Kuba Blasczykowski gegen Mo Zidan und Robert Lewandowski gegen Lucas Barrios in der 65. Minute ausgetauscht.
Nur wenige Sekunden nach den Einwechslungen hätte Mats Hummels mit einem Eigentor per Kopf schon für die Entscheidung gesorgt, doch der Treffer fiel glücklicherweise nicht. In der 68. Minute stand Mario Götze erneut im Mittelpunkt, als sein Distanzschuss aus zwanzig Metern nur an das Aluminium des Gladbacher Tores klatschte – und reihte sich damit in die unendliche Geschichte der Dortmunder Latten- und Pfostentreffer ein. Verdammt!
Das Spiel wurde noch intensiver und die Zweikämpfe noch aggressiver. Dortmund war erneut optisch deutlich überlegen, doch der Ausgleichstreffer wollte einfach nicht fallen – trotz des Powerplays Richtung VfL-Gehäuse. Lucas Barrios setzte in der 84. Minute ein Ausrufezeichen, doch sein Kopfball blieb wirkungslos. Der BVB hatte kein Rezept gegen das dichte Abwehrbollwerk des Letzten. Ob Marco Stiepermanns Einwechslung anstellen von Kevin Großkreutz in der 85. Minute noch etwas bewirken konnte? Nein, es blieb beim 1:0 für die Fohlen.
Es sind diese ärgerlichen 0:1-Niederlagen, die dem BVB das Leben schwer gemacht haben: 0:1 gegen Frankfurt, 0:1 in Frankfurt und jetzt 0:1 in Gladbach. In allen drei Partien war Dortmund mindestens ebenbürtig, aber zu inkonsequent bei der Chancenverwertung. Lassen wir aber die Kirche im Dorf: Borussia Dortmund hat heute nicht die Deutsche Meisterschaft verloren. Aber Gladbach ist wieder zurück im Kampf um den Klassenerhalt. Nach diesem Spiel heißt es: Mund abputzen und nach vorn schauen. Am kommenden Samstag geht es zuhause gegen den 1. FC Nürnberg.
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