Am Samstag Abend standen sich im Topspiel des vierten Spieltages der Vizemeister und der Deutsche Meister der vergangenen Saison gegenüber. Wir hatten es Gott sei Dank noch rechtzeitig zum Anpfiff des Spiels geschafft – trotz diverser Staus und Unwetter auf der Rückreise vom Sommerurlaub in Kühlungsborn.
Die komplett in gelb spielenden Gäste begannen nicht verhalten, sondern direkt und zügig nach vorn. Die erste Chance in der ausverkauften BayArena hatte Lukas Pisczek nach vier Minuten. Quasi im Gegenzug rettete Roman Weidenfeller bravourös gegen André Schürrle. In der 24. Minute war es erneut “Weide”, der einen platzierten Distanzschuss parieren konnte und die Leverkusener Dominanz auf dem Feld immer deutlicher wurde.
Zu diesem Zeitpunkt ließ sich der BVB förmlich in der eigenen Hälfte einschnüren und brachte wenig Sehenswertes zustande. Allerdings gab es vertauschte Rollen: Borussia spielte wie die Heimmannschasft, während Bayer auf Kontergelegenheiten wartete und viel Torgefahr ausstrahlte. Meisterlich war zu diesem Zeitpunkt nur der Dortmunder Anhang, der sein Team stimmgewaltig unterstützt hat.
Mit dem torlosen Unentschieden zur Pause konnte sich Borussia Dortmund wahrlich nicht beschweren. Zweimal hatte Leverkusen gute Einschussmöglichkeiten, die von Rot-Schwarz nicht genutzt worden sind. Dortmund hingegen war mehr als harmlos bei Standardsituation und bislang nicht wirklich torgefährlich.
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das mäßige Spiel beim BVB fort. Die Angst, offensiv zu spielen, war förmlich spürbar. Nur wenige Pässe nach vorn kamen beim Mitspieler an, die Ballsicherheit ließ zu wünschen übrig und vorne im Sturm verhungerte Robert Lewandowski förmlich. Die erste sehenswerte Aktion des BVB in der 61. Minute: Lewandowski passte mit der Hacke auf Shinji Kagawa, der nur von Bayers Schlussmann gestoppt werden konnte.
Ivan Perisic sollte frischen Wind in das schwarz-gelbe Offensivspiel bringen und wurde in der 63. Minute für Kevin Großkreutz eingewechselt. Vorher war Renato Augusto über die Beine von Mats Hummels gesegelt und hatte für diese Schwalbe einen Freistoß zugesprochen bekommen – der gerechterweise nichts eingebracht hatte.
Spannung kam in der 64. Minute auf, als Kadlec von Vizekusen nach einem bösen Foul an Mario Götze mit Rot vom Platz gehen musste. Borussia Dortmund nun 25 Minuten in Überzahl gegen Vizekusen. Und Perisic sorgte gleich für ein Ausrufezeichen, als sein Knaller im Strafraum in letzter Sekunde von Bayers Torwart pariert werden konnte. Das war knapp! Dank des Platzverweises schien der Knoten geplatzt zu sein, hatte der BVB jetzt Oberwasser und musste nur noch ins Tor treffen. Insbesondere über rechts, also über Mario Götze, wurden zahlreiche Angriffe eingeleitet.
Shinji Kagawa hätte in der 76. Minute das 1:0 für Borussia Dortmund erzielen müssen, doch sein Schuss wurde von Leverkusener Abwehrbeinen von der Linie gekratzt, nachdem Vizekusens Schlussmann bereits geschlagen war. Nach 77 Minuten musste dann auch Mario Götze mit Rot von Schiedsrichter Wolfgang Stark das Spielfeld verlassen, nachdem er gegen Hanno Ballitsch nachgetreten hat – eine Entscheidung, die nicht viele nachvollziehen konnten.
Jakub “Kuba” Blasczykowski kam nach 80 Minuten für Kagawa ins Spiel und sollte die Rolle von Götze übernehmen. Im Spiel 10 gegen 10 hatte Dortmund klare Feldvorteile und war deutlich engagierter als Vizekusen, das seine Leistung aus der ersten Hälfte nicht wiederholen konnte. Schade, dass sich das Engagement des BVB nicht in Toren ausgezahlt hat und die Begegnung torlos endete.
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