“Ein Treffen in der Tiefgarage” wurde das Aufeinandertreffen des FSV und dem BVB vom Sportmagazin kicker betitelt. Dabei bezieht sich die Garage im Keller logischerweise auf die wenig zufriedenstellende Platzierung in der Tabelle.
Denn weder die Mainzer noch die Dortmunder sind mit dem bisherigen Verlauf der Saison und den Ergebnissen nach sechs Runden zufrieden. Nach den Niederlagen zuhause gegen Berlin und zuletzt in Hannover ist insbesondere Schwarz-Gelb zu einem Sieg verdammt gewesen, um das Gerede um eine vermeintliche Krise zu stoppen.
Jürgen Klopp konnte im Rheingau wieder auf Mario Götze und Sebastian Kehl zurückgreifen, während Marcel Schmelzer verletzungsbedingt zuhause bleiben musste. Der Einsatz von Sven Bender war vor der Partie genauso fraglich wie die Besetzung der “Doppel-Sechs” im Mittelfeld. Der Trainer schenkte beim FSV sowohl Götze als auch Kehl das Vertrauen. Außerdem war Ivan Perisic wie gegen Hannover von Beginn an dabei.
Nachdem gegen Hannover das erste Auswärtstor seit mehr als 700 Minuten gelungen ist, sollte an Klopps alter Wirkungsstätte der erste Dreier seit Februar 2011 unter Dach und Fach gebracht werden.Begleitet von mehr als fünftausend Fans starteten die Schwarz-Gelben offensiv und spielbestimmend. Während Mainz sich überwiegend defensiv und destruktiv orientierte, machte der BVB das Spiel und versteckte sich nicht.
Nach einer halben Stunde lautete das vorläufige Fazit: Dortmund hatte deutlich mehr Ballbesitz, war tonangebend und hatte sich ein paar Chancen herausgespielt, die aber nicht wirklich zwingend gewesen sind. Großes Entsetzen in der 33. Minute: kurios erzielte Mainz den Führungstreffer – und zwar im Sitzen!
Nachdem die Dortmunder Defensive im bisherigen Saisonverlauf weniger enttäuschte als die Offensive, schlichen sich jetzt also auch in der Abwehr Unachtsamkeiten ein. Sowohl Lukas Pisczek mit dem Querpass im eigenen Strafraum (!) als auch der düpierte Mats Hummels sahen bei dem Gegentreffer nicht gut aus. Fraglos, dass das 1:0 für Mainz mehr als glücklich war, doch das Ergebnis zählte und sprach nicht gerade für den Deutschen Meister.
Das größte Manko der Dortmunder präsentierte Robert Lewandowski in der 42. Minute. Der Pole raste allein auf das Mainzer Tor zu und brachte die runde Lederkugel zum wiederholten Mal nicht im Tor unter. Mit einem schmeichelhaften 1:0 für die Gastgeber ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild wie in der ersten Halbzeit: Borussia spielbestimmend, doch der Ausgleich wollte nicht fallen. Sei es ob der Dortmunder Ideenlosigkeit im Spiel nach vorn oder ob der konsequenten Defensivleistung des FSV.
In der 64. Minute wurden die Angriffsbemühungen der Gäste bemüht. Mit einer geschickten Körpertäuschung läutete Ivan Perisic, der schon gegen Arsenal London das 1:1 in der Champions League sicherte, den satten Schuss zum Ausgleich ein – sein erster Saisontreffer in der Bundesliga. Wenig später stellte Lewandowski erneut seine Abschlussschwäche unter Beweis, als er das mögliche 2:1 für den BVB nicht markierte.
Jürgen Klopp nahm in der 70. Minute die erste Auswechslung vor. Moritz Leitner wurde für Shinji Kagawa ins Spiel gebracht. Und dann war es endlich da – das Comeback von Luuuuuuucas Barrios nach seinem Muskelbündelriss. Der in den letzten Spielen so schmerzlich vermisste Top-Torjäger aus Paraguay kam eine Viertelstunde vor dem Ende für Lewandowski in die Partie. Sollte dem sympathischen Stürmer der Siegtreffer gelingen?
Von den Mainzern war in der gesamten zweiten Halbzeit nichts Konstruktives zu sehen – geschweige denn eine Torchance zu verzeichnen. Bis zur 81. Minute, als Lukas Pisczek in letzter Sekunde das Leder aus der Gefahrenzone befördern konnte. Auch danach war Mainz brandgefährlich, doch dank Roman Weidenfellers starken Paraden blieb es beim 1:1. Die erst zweite Ecke für die Hausherren in der 83. Minute verdeutlicht die Spielanteile zugunsten Schwarz-Gelb.
Die dritte und letzte Einwechslung gab es nach 86 Minuten, als Jakub Kuba Blasczykowski für Gündogan eingesetzt wurde.
In der 89. Minute dann der 2:1-Siegtreffer für Borussia Dortmund. Nach einem Freistoß von Perisic kommt das runde Leder zu Pechvogel Lukas Pisczek, der mit einem Distanzschuss das zweite Dortmunder Tor gelang. Ausgerechnet Pisczek, der am Gegentor nicht unschuldig war, dreht diese Partie zugunsten seiner Elf – ein Sieg, der mehr als verdient war und für einige Ruhe im Dortmunder Umfeld sorgen wird. Endlich wieder ein Auswärtssieg!
Lukas Pisczek: vom Pechvogel zum Matchwinner. Dafür liebe ich den Fußball, dafür liebe ich meinen BVB.
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