Die Elektronik hält unaufhörlich Einzug in die deutschen Kinderzimmer. Ganz neu auf dem Markt ist “TING” von Bertelsmann, das sich primär an Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren wendet.
Fast jeder kennt die Bertelsmann Lexika. Auch meine Eltern haben seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche rot und in Leder eingebundene Bände aus Gütersloh in ihrem Bücherschrank. Als Kind habe ich sehr gern in den umfangreich bebilderten Werken geblättert und mich – wenn auch aufgrund meines jungen Alters nur rudimentär – weitergebildet.
Meine Kinder (bald fünf und acht Jahre alt) haben es da deutlich besser. Es gibt nicht nur die klassischen Bilder- und Wimmelbücher. Dank der Kombination von Tradition und Technik haben wir beispielsweise Bertelsmann ein Produkt wie TING zu verdanken.
Was ist TING? Wozu der TING Hörstift?
Die Wortkreation TING ist dem Chinesisch für “Hören” angelehnt. Der TING Hörstift sieht nur auf den ersten Blick wie ein einfacher Stift aus. In ihm verbirgt sich aber eine einmalige Technologie, die ihn zu einer Kombination aus Lesegerät und intelligentem mp3-Player macht.
Mit dem eingebauten Sensor an der Stiftspitze wird ein Code auf den jeweiligen Buchseiten ausgelesen. Und dieser Code ist mit unterschiedlichen Audiodateien, die zum Buch gehören, verknüpft. TING erkennt beim Antippen von Bildern oder Texten den Code, geht in seinen Index und spielt die passende Datei über den integrierten Lautsprecher (oder über den Kopfhörerausgang) ab.
Das große Plus ist neben dem mit zwei Gigabyte mehr als großzügig bemessenem Speicherplatz (der Platz für bis zu einhundert Bücher bietet) die Vielseitigkeit der Geräusche und Geschichten. Je nach Art und Inhalt des Buches gibt es neben der deutschsprachigen auch eine englischsprachige Sprachdatei. So werden die Kinder spielerisch mit der Fremdsprache vertraut gemacht.
Beim ersten Verwenden des Gerätes war ich von der kurzen Reaktionszeit und der wirklich guten Klangqualität angetan.
Der Ting-Stift
Der weiße und ca. 16 Zentimenter lange sowie 2,5 Zentimeter breite Stift liegt selbst bei Vierjährigen gut in der Hand. An der oberen Spitze des Tings ist der Lautsprecher angebracht. Die Lautstärke kann dank zweier Wipptasten, die seitlich in der Mitte angebracht sind, individuell angepasst werden.
Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich zwei Tasten, die das Vor- und Zurückspringen von Tracks ermöglichen. Außerdem ist an der Seite ein Anschluss für Kopfhörer mit 3,5 mm Klinkenstecker sowie eine Buchse für den Anschluss eines USB-Steckers enthalten.
Der USB-Stecker dient dabei nicht nur zur Synchronisation von neuen Medieninhalten auf den Stift, die vorher im Internet heruntergeladen werden, sondern auch als Ladekabel für den Akku. Das ist ein weiterer Vorteil von TING – Der Hörstift: das lästige – und nicht gerade kostengünstige – Austauschen von Batterien entfällt, spart bares Geld und schont die Umwelt. Übrigens: der Stift schaltet sich nach fünf Minuten “Leerlauf” automatisch aus.
Auf der Vorderseite des Stifts sind neben dem Schalter zum Ein- und Ausschalten zwei weitere Schalter vorhanden. Mit dem einen kann das Abspielen pausiert und wieder aufgenommen werden und mit dem anderen Knopf kann zwischen dem MP3- und dem Ting-Modus umgeschaltet werden.
Das Herzstück des TING-Stifts ist der optische Sensor an der Spitze. Zum Wiedergeben der Audioinhalte wird der Sensor nur auf eine TING codierte Stelle gehalten und schon erfolgt die Wiedergabe.
Das Laden von neuen Inhalten auf den TING
Neue Produktdateien für den TING werden bequem über das Download-Portal heruntergeladen. Das Programm ist bereits auf dem Stift enthalten und wird bei Anschluss über den USB-Port mit dem Rechner direkt gestartet. Gleichzeitig wird überprüft, ob es eine neue Firmware für den TING gibt.
Die Bedienung und die Verwaltung der Dateien auf dem Stift sowie der Download neuer Dateien geht spielend leicht von der Hand und ist selbsterklärend. Gut gelöst: alle TING-Produktdateien bleiben auf dem Stift gespeichert.
Im nächsten Teil meines Tests werde ich die beiden Bücher “Mein erster Hör-Brockhaus – Ein buntes Bilder-ABC in Deutsch und Englisch” sowie “Der Kinder Brockhaus – Die Fahrzeuge” vorstellen, die beide die perfekte Symbiose aus Buch und Hörstift versprechen.
9. Oktober 2011 um 09:34
Sieht sehr nett aus, der Stift. Wenn ich da nicht den kleinen Teufel auf der Schulter sitzen hätte, der fragt “was passiert denn, wenn der Stift runterfällt?”, wäre die Sache perfekt. Aber ich denke mal, das Gerät wird schon etwas aushalten; wenigstens macht es auf den Fotos so den Eindruck. Vielen Dank für den Test – gespannt bin ich schon darauf, wie sich das Deutsch/Englisch-Buch (Buch? Sagt man da noch Buch?) so machen wird.
10. Oktober 2011 um 13:56
Dazu kann ich auch etwas sagen: der THING hat bereits den Sturz durch das Treppenhaus vom ersten Stock ins Erdgeschoss überstanden und macht trotz der Elektronik einen robusten Eindruck.
10. Oktober 2011 um 14:01
Ah, dann werd’ ich mir das Ding wirklich mal näher ansehen – unsere Kleine liest so gern Bilderbücher. Könnte ihr Spaß machen.
10. Oktober 2011 um 12:09
Wie siehst Du das Ding denn im Vergleich zum Ravensburger Tiptoi?
10. Oktober 2011 um 13:52
Wenn ich die Wahl zwischen beiden Produkten hätte, würde ich mich für den THING und gegen den TipToi entscheiden.