Double-Sieger Borussia Dortmund hat ein Experiment gewagt und erstmals einen Google+ Fan-Reporter ausgewählt. Beim Bundesligaspiel des BVB gegen den aufstrebenden VfB Stuttgart hatte ich die Ehre, ganz besondere und exklusive Einblicke in das Geschehen als Fan-Reporter zu erhalten.
Am 20. Oktober gab es auf der Google+-Seite des Vereins erstmals den Aufruf in Sachen Fan-Reporter. Ich habe mich seinerzeit beworben und in der Tat vier Tage vor dem Heimspiel die freudige Nachricht überbracht bekommen, dass ich als Reporter ausgewählt worden bin.
Ein Besuch im BVB-Fanshop
Am Samstag Morgen habe ich mich gegen zehn Uhr vom Niederrhein in die Fußballhauptstadt auf den Weg gemacht. Bevor ich in der Geschäftsstelle der Borussia die Einsatzbesprechung hatte, habe ich dem BVB-Fanshop einen Besuch abgestattet, um meine daheimgebliebenen Kids mit frischen Autogrammkarten und einem Borussia Quartett zu versorgen.
Vor dem Fanshop steht seit einiger Zeit ein Auto vom Sponsor Opel, das mir auch gefallen würde:
Vorbesprechung in der BVB-Geschäftsstelle
Zur Mittagszeit lernte ich David Görges, Leiter Neue Medien, kennen. In der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm haben wir die geplanten Themen des Tages besprochen und es stellte sich früh heraus, das mein Tag im Signal Iduna Park vollgepackt mit Erlebnissen rund um den BVB sein wird.
Bevor wir uns Richtung Fußballtempel aufgemacht haben, erörterten wir das Engagement von Borussia Dortmund in den sogenannten Neuen Medien, die schwerpunktmäßig die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Google+ betreffen. Während der Verein bei Facebook und Twitter schon längere Zeit am Start ist, haben die Schwarz-Gelben mit Googles Netzwerk Neuland betreten.
An Google+ begeistert im Vergleich zu den Wettbewerben insbesondere die Möglichkeit, sogenannte Hangouts (Videokonferenzen) abzuhalten. Der Verein war auch hier einer der ersten Klubs, der dieses neue Medium erfolgreich verwendet hat und mit Moritz Leitner und Norbert Dickel einen Hangout gestartet hat.
Auf dem Weg in den Fußballtempel
Bei leichtem Nieselregen ging es um halb eins Richtung Stadion. Immer wenn ich mich dem Westfalenstadion in Dortmund nähere und die gelben Flutlichtmasten am Horizont erblicke, spüre ich kalte, wohlige Schauer meinen Rücken herunterlaufen.
Dieses Gefühl hat sich am Samstag Mittag noch verstärkt, denn es mischte sich zusätzlich noch die nervöse und erwartungsfreudige Spannung in meine Vorfreude auf die heutige Bundesliga-Begegnung gegen den VfB Stuttgart.
Mixed Zone, Spielerkabine und Innenraum
Unser erster Weg führte mich in die Mixed Zone, als den Bereich, in dem die Spieler nach dem Spiel ihre Interviews geben. Danach ging es in die Heiligste: in die Spielerkabine von Borussia. Dort waren bereits alle Trikots, Hosen, Stutzen und Schuhe auf die Plätze der Profis verteilt und einsatzbereit.
Als nächstes durfte ich den Innenraum des Stadions durch den bekannten Spielertunnel betreten. Der 25 Meter lange Tunnel ist in schwarz-gelb getaucht und sorgt schon beim Betreten für ein unglaublich intensives Gefühl.
Gleiches gilt für den Innenraum. Vor der Trainerbank mit Blick auf die vier Tribünen mit ihren mehr als 80.000 Plätzen stehend wirkt der Fußballtempel noch mächtiger, noch kolossaler als im Fernsehen. Und diese Perspektive muss noch spektakulärer wirken, wenn 18.000 knapp 25.000 Borussen die berühmte schwarz-gelbe Wand bilden.
Fan-TV und Norbert Dickel
Die zweite Station als Google+ Fan-Reporter war gegen 13 Uhr die Fan-TV-Vorbesprechung. Stadionsprecher Norbert Dickel begrüßte mich mit Handschlag und ich wurde Augenzeuge der detaillierten Besprechung für das Fan-TV, das die Zuschauer vor, während und nach dem Spiel informiert und unterhält.
Im Anschluss gingen wir vor das Stadion, um gemeinsam die obligatorische Sieger-Bratwurst zu verspeisen. Als nächstes stand das Borusseum auf dem Plan. Mehr als einhundert Jahre Vereinsgeschichte werden im Borusseum lebendig. Angefangen von der Vereinsgründung am 19. Dezember 1909 im Wildschütz über die erfolgreichen Jahre in der Wesrfalenliga und die Bundesliga sind viele Fakten und historische Exponate zu bestaunen.
Ankunft der Mannschaft
Pünktlich um 14:07 Uhr haben wir uns im Bauch des Stadions wiedergefunden, um die Ankunft der Mannschaftsbusse nicht zu verpassen. Nach und nach spuckte der MAN-Bus des BVB die schwarz-gelben Fußballer aus, die teils freundlich grüßend, teils hochkonzentriert den Weg ins Stadion gefunden haben.
Als nächstes gingen wir in den Block 27, der während des Spiels gegen Stuttgart meinen Sitzplatz beheimaten sollte. Von der Westtribüne hatte ich einen klasse Blick über das gesamte Stadion und konnte bestens sehen.
Norbert Dickels Tribüne
Um 14:20 Uhr habe ich erstmals Zeit zum Durchschnaufen gehabt und konnte ein Stadionbier genießen. Das leckere Büffett ließ ich unangerührt, da ich viel zu nervös und erschlagen von den bisherigen Erlebnissen des Tages gewesen bin.
Nach einer halben Stunde ging es weiter zu Nobbies Netradio-Tribüne vor der Süd.In der Südwestecke des Westfalenstadions befindet sich seit drei Jahren eine Tribüne für Norbert Dickel, der von dort aus die Berichterstattung für das beliebte BVB-Netradio erledigt.
Von dort aus hatte ich eine dreiviertel Stunde vor dem Spiel den besten Blick ins Stadionrund und konnte die Südtribüne hautnah erleben. Außerdem wurde ich Augenzeuge des Einlaufes der Mannschaft zum Aufwärmen. Gegen viertel nach drei ging es dann zurück an meine Tribünenplatz in der 32. Reihe.
Das Bundesligaspiel
Das Bundesligaspiel gegen den VfB aus Stuttgart war spannend und voller Torraumszenen – leider fehlten die Treffer. Borussia spielte sich Chance um Chance heraus, doch die Lederkugel wollte einfach nicht im Schwaben-Tornetz zappeln (siehe auch: Torlos trotz Chancenmeer: Borussia Dortmund – VfB Stuttgart 0:0)
In der ersten Halbzeit scheiterte Mats Hummels innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal vor dem Tor und in der zweiten Hälfte war es Robert Lewandowski, dessen Schuss kurz vor dem Ende nur an die Latte und nicht in das Tor wollte.
Ausklang und ein dickes Danke
Nach dem Spiel war ich zwar ein wenig enttäuscht vom Ergebnis, doch das torlose Unentschieden ließ mir nicht die Freude über diesen ereignisreichen Tag vermiesen.
Und der Tag sollte noch ein weiteres Highlight für mich bereithalten: kurz vor Verlassen des Stadions stand plötzlich Jakub Kuba Blasczykowski neben mir. Kuba ist bekanntlich verletzt und hatte mit Norbert Dickel anscheinend einen Auftritt nach dem Spiel.
Ich werde Tage brauchen, um die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten.Ich bedanke mich bei Borussia Dortmund, dass ich als erster Google+ Fan-Reporter für den BVB tätig sein durfte. Vielen Dank auch an den Mut, dieses Experiment offensiv anzugehen. Insbesonders möchte ich Danke an David Görges sagen, der mich den gesamten Tag hervorragend betreut und mir viele spannende Einblicke hinter die Kulissen beschert hat.
BVB-Fanreporter bei Google+
Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass meine Beiträge über den Google+-Account vom BVB auf regen Zuspruch gestoßen sind. Einige Statusmeldungen haben über vierzig +1 erhalten und Kommentare gab es auch unter meine Texte 🙂
Alle meine Postings bei Google+ sind übrigens auf der Seite von Borussia Dortmund zu finden. Meine Beiträge sind mit dem Hashtag #mh gekennzeichnet.
Update 09.11.2012
Nachdem Borussia Dortmund gestern Nachmittag meinen Beitrag auf Facebook und Google+ promoted hat, wurde mein Blog in den späten Nachmittagstunden förmlich überrannt. Auf Facebook gab es einige nette und viele fiese Kommentare – ich hatte also meine erste kleine Shitstorm-Erfahrung sammeln dürfen.
Was allerdings mehr als korrekt ist, ist der Hinweis, dass die gelbe Wand auf der Südtribüne nicht 18.000, sondern 25.000 Fans umfasst. Diese Angabe habe ich im Text oben angepasst.
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