Noch eine Woche bis Weihnachten. Doch für Borussia Dortmund gab es noch zwei wichtige Aufgaben, die in Liga und Pokal mit einem Sieg beendet werden sollten.
Teil 1 der Aufgabe wartete am Sonntag Nachmittag in Sinsheim. Gegen den “Angstgegner” TSG Hoffenheim (nur einen Sieg in vier Gastspielen) war ein Sieg Pflicht, um den Anschluss an den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen zu wahren. Die Hoffenheimer hatten mit mageren zwölf Zählern den harten Abstiegskampf zu bestehen und drohten bei einer erneuten Niederlage den Anschluss ans rettende Ufer zu verlieren.
Die personelle Lage vor dem Spiel war beim BVB nicht die beste. Sebastian Kehl und Sven Bender blieben verletzungsbedingt in Dortmund, für die beiden kamen Ilkay Gündogan und Moritz Leitner ins Spiel. Auch Marcel Schmelzer, ungewollter Protagonist beim skandalösen 2:3 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Samstag, konnte kurzfristig nicht auflaufen, für ihn kam Jakub Blaszczykowski als linker Außenverteidiger zum Einsatz und Kevin Großkreutz spielte im Mittelfeld links offensiv. Neven Subotic hat sich gesund zurück gemeldet und spielte für Felipe Santana in der Manndeckung. Mit 24,6 Jahren stellte Borussia in dieser Saison die bis dahin jüngste Elf.
Borussia Dortmund nahm von Beginn an das Heft in die Hand und die Hoffenheimer beschränkten sich auf die Defensive. Der erste nennenswerte Schuss Richtung TSG-Tor ließ allerdings bis zur 13. Minute auf sich warten, ehe Mario Götze den blau-weißen Schlussmann auf die Probe gestellt hat. 75 Prozent Ballbesitz für die Gäste nach zwanzig Minuten haben eine deutliche Sprache gesprochen – allerdings konnte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die Begegnung langweilig gewesen ist.
Mario Götze stellte seine fußballerischen Fähigkeiten in der 26. Minute unter Beweis, als er über links kommend den Ball platziert zum 1:0 in die Maschen hämmerte – der sechste Saisontreffer des Youngsters war zugleich einer seiner schönsten Tore. Doch neun Minuten später war die Führung egalisiert und Hoffenheim trag zum Ausgleich. Unglaublich, aber wahr. Und ich war erstmals seit langem erleichtert, als der Unparteiische Floran Mayer zur Pause gepfiffen hat. Ein ansehnliches Bundesligaspiel ist etwas anderes.
Ohne Veränderung kehrten die Schwarz-Gelben aus der Kabine auf das Feld zurück. In der 54. Minute hatte Mats Hummels Pech, als sein strammer Schuss noch mit den Fingerspitzen vom Torhüter entschärft werden konnte. Kevin Großkreutz ließ mich in der 58. Minute jubeln, als er nach klasse Zuspiel von Marco Reus den erneuten Führungstreffer zum 2:1 markieren konnte. Es war Großkreutz’ erster Saisontreffer.
Und es wurde noch besser. Robert Lewandowski gelang auf Vorlage von Ilkay Gündogan in der 66. Minute das 3:1 und freute sich über Saisontor Nummer zehn. So langsam zeigte sich der bereits vor dem Spiel erwartete Klassenunterschied zwischen Doublesieger Dortmund und Abstiegskandidat Hoffenheim.
Torschütze Großkreutz wurde in der 74. Minute gegen Ivan Perisic ausgetauscht, konnte aber keine wesentlichen Akzente mehr setzen. Außerdem durfte sich Marco Reus sieben Minuten vor Schluss verabschieden, für ihn kam Oliver Kirch. Außerdem gab es in der vorletzten Minute noch ein Bundesliga-Debüt bei Borussia: Jonas Hofmann wurde für den Torschützen Götze eingesetzt und freute sich über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Jürgen Klopp.
Mit 30 Punkten aus 17 Spielen ist der BVB von der Titelverteidigung meilenweit entfernt. Dass dieses Ziel nicht realisitsch ist, hatte ich vor knapp zwei Monaten bereits hier im Blog ausgeführt. Die zwölf Punkte Vorsprung der Münchener Bayern ändern daran nichts. Doch Platz drei in der Liga und das bravouröse Abschneiden in der Champions League als Gruppenerster lassen mich zufrieden auf die Hinserie blicken.
Das letzte Spiel des Jahres wartet dann noch am kommenden Mittwoch auf den Doublesieger. Gegen Hannover 96 soll zuhause der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals perfekt gemacht werden und das Sahnehäubchen auf ein unwahrscheinlich erfolgreiches und unbegreiflich schönes schwarz-gelbes Fußballjahr 2012 sein.
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