Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres für mich – und das nicht erst, seitdem meine Kinder auf der Welt sind. Wenn dann Weihnachten auch noch im Kreis der Familie verbracht wird, ist es umso schöner.
Den Weihnachtsurlaub hatte ich schon lange herbeigesehnt. Denn insbesondere die letzten Wochen waren beruflich und privat sehr anstrengend und turbulent. Hinzu kam, dass ich das letzte Mal im Oktober bei meinen Eltern in Ostwestfalen zu Besuch gewesen bin und schon einiges an Sehnsucht nach meinen Eltern hatte. Hinzu kommt, dass die Besuche in Amelunxen immer total entspannend sind und ich mich bestens erholen kann.
Ostwestfalen im Schnee
Dank der arbeitnehmerfreundlichen Feiertage in diesem Jahr begann für mich 2012 der Weihnachtsurlaub bereits am Donnerstag Abend, als ich den vorletzten Arbeitstag des Jahres beendet hatte (am 28.12. zum Jahresausklang muss ich nochmal einen Tag ins Büro). Und am Freitag Morgen ging es direkt nach dem Frühstück gen Ostwestfalen in die alte Heimat. Während wir das Rheinland im Dauerregen verlassen hatten, begrüßte uns Ostwestfalen ab Paderborn mit weißer Pracht. Insbesondere ab Bad Driburg wurde es Richtung Osten immer weißer und schneebedeckter.
Ohne große Staus kamen wir passend zur Mittagszeit an. Die Kids eilten nach dem Mittagessen direkt in den Schnee und holten den Schlitten aus dem Keller, mit dem mein Bruder und ich schon in den achtziger Jahren gerodelt sind. Anne und ich ließen die Kinder in der Obhut meiner Eltern und fuhren nach Höxter zum Weihnachtsmarkt und zum Shopping. Zum Abschluss tranken wir den Höxteraner Hexenpunsch, der seit einigen Jahren unser Pflichtgetränk beim Besuch der Kreisstadt zur Weihnachtszeit ist.
Den Weihnachtsbaum schlagen
Der Samstag Morgen stand ganz im Zeichen der Weihnachtsvorbereitungen. Inzwischen ist es eine schöne Tradition geworden, dass wir den Weihnachtsbaum gemeinsam schlagen und ins Haus tragen. Die Kinder haben bereits Tage vorher große Vorfreude auf dieses Ereignis und sprechen von nichts anderem. Auch Luke bekommt eine kleine Säge und darf seinen Teil zum Baum fällen beitragen und ist mächtig stolz. Dieses Jahr war es Liam, der den Nadelbaum mit der großen Säge zu Fall bringen konnte.
Eine weitere Tradition ist das ostwestfälische Weihnachtsbier. Ein Heiligabend ohne Weihnachtsbier ist für mich nicht vorstellbar. Im vergangenen Jahr habe ich mich an dem Detmolder Glühbier versucht. Dabei handelt es sich um ein Biermischgetränk, das neben Bier auch Kirschsaft enthält und warm getrunken wird. Kann man trinken, muss man aber nicht 🙂 2012 war dann das Herforder Weihnachtsbier an der Reihe, das mit seiner süß-malzigen Note sogar Anne begeistern konnte.
Leider verabschiedete sich die weiße Pracht im Laufe des Samstags und der Schnee wurde vom Starkregen abgelöst, der eine Warmluftfront mit Temperaturen im zweistelligen Bereich mit sich gebracht hat. Schade: weiße Weihnachten 2012 adé 🙁 Doch davon ließen wir uns die weihnachtliche Vorfreude nicht nehmen. Am Sonntag haben wir die Speisen für Heiligabend vorbereitet und die Erdbeerbowle angesetzt: Weihnachten konnte kommen!
Das wärmste Weihnachten seit dreißig Jahren
Der Heilige Abend am Montag begrüßte Ostwestfalen mit dreizehn Grad auf dem Thermometer. In der Zeitung war zu lesen, dass es das wärmste Weihnachten seit dreißig Jahren sei, teilweise gab es Temperaturen im Süden Deutschlands um die 18 Grad! Die Vorfreude der Kinder auf das Fest der Liebe und die Bescherung steigerte sich von Stunde zu Stunde. Schon morgens direkt nach dem Aufwachen meinte Luke: “Heute ist endlich Heiligabend!”
Ich hatte mir zahlreiche Bücher mitgenommen, die ich während der Weihnachtstage rezensieren wollte. Doch vor dem Hintergrund der Ruhe und Entspannung ist es bei dem Vorhaben geblieben. Ich habe zwar ein wenig in 50 Jahre Bundesliga: Die besten Bilder und 50 Jahre Fußball-Bundesliga: Tore, Dramen und Skandale geblättert, aber zu einem umfangreichen Besprechen der Bände hat es nicht gereicht.
Der Heilige Abend beginnt bei uns jedes Jahr mit der obligatorischen selbstgemachten Rindfleischsuppe meiner Mum und setzt sich fort mit dem Besuch des Krippenspiels in der hiesigen evangelischen Kirche. Zu dieser Zeit ist die Aufregung der Kinder kurz vor dem Höhepunkt, die die Ankunft des Christkindes kaum erwarten können.
Heilig Abend. Die Nerven liegen blank
“Heiligabend. Die Nerven liegen blank. Der Puls schnellt nach oben.” Mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Wirth das Kinderkrippenspiel in der Georgskirche Amelunxen. Sicherlich fühlte nicht nur ich breite Zustimmung zu dieser Bestandsaufnahme der psychischen Verfassung. Das Krippenspiel war amüsant und herzlich vorgetragen und verkürzte uns die Wartezeit bis zur Bescherung.
Nach der Kirche eilten die Kids nach Hause und konnten das Klingeln des Glöckchens kaum erwarten. Und dann war es endlich soweit. Das Christkind war den beiden Söhnen wohlgesonnen und hatte einige Überraschungen im Gepäck. Während wir dem Großen mit seinen bald zehn Jahren in Sachen Christkind nichts mehr vormachen können, glaubt der Kleine trotz seiner sechs Jahre weiterhin an die Bescherung ohne Hilfe der Eltern. Ich wünsche mir, dass es noch lange so bleibt 🙂
Nach einer mehr als eine Stunde dauernden Bescherung, bei der wir nacheinander Geschenk für Geschenk auspacken ließen und nicht ein wildes Geschenke aufreißen á la Loriot veranstaltet haben, gab es mein persönliches Highlight: das Heiligabend-Essen mit Schlesischer Bratwurst, heißen Würstchen, Kartoffelsalat, Käsesalat, Krautsalat, Lachs, Forelle und weiteren Leckereien.
Nachdem wir lecker gespeist hatten, widmeten sich die Jungs ihren Geschenken und die Erwachsenen gingen zum gemütlichen Teil über. Wir erlebten bis weit nach Mitternacht einen geselligen Abend mit acht Personen zwischen sechs und 63 Jahren in Harmonie und mit viel Spaß, Whiskey und Erdbeerbowle.
Essen, Essen und Essen
Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag stand ganz im Zeichen des Essens. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir meine Schwiegereltern besucht und mittags Gänsebraten mit Klößen und Rotkohl verputzt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ging es zu meiner Tante, die uns alljährlich an Weihnachten zu einem leckeren Weihnachtsbüffet in ein Landgasthaus einlädt.
Am “dritten Weihnachtsfeiertag” war unser Weihnachtsurlaub beendet. Nach dem Mittagessen sind wir heimwärts gefahren und damit war Weihnachten 2012 Geschichte.
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