Kerstin hat nebenan eine interessante Diskussion zum Thema Taschengeld für Kinder im Kindergarten und in der Grundschule aufgemacht.
Ich habe bereits vor einiger Zeit zu dem Thema meine Meinung kundgetan (siehe: Wieviel Taschengeld gebe ich meinem Kind?) und möchte meine Ausführungen von damals präzisieren.
Die Arbeitsgemeinschaft Finanzen hat die von Jugendämtern empfohlene Höhe des Taschengeldes visualisiert und in eine Tabelle gepackt:
Demnach ist für meinen jüngsten Sohn im Alter von sechs Jahren ein Taschengeld von 1,50 bis zwei Euro pro Woche empfehlenswert, während mein großer Sohn mit neun Jahren zwei bis drei Euro bekommen sollte.
Soweit die Theorie. Aber wie sieht es in der Praxis bei uns aus? Liam bekommt als Viertklässler jeden Sonntag zwei Euro Taschengeld und passt damit in den finanziellen Rahmen der Taschengeldtabelle. Dieses Geld steht ihm zur freien Verfügung, er muss davon weder Schulsachen noch andere Dinge des privaten Lebens bezahlen. Das Geld spart er in einer Spardose von der hiesigen Sparkasse (die nicht gerade schick ist, aber dem Jungen gefällt sie: Der Weltspartag ist auch nicht mehr das, was er mal war). Das gesammelte Geld gibt er meistens für Match Attax – Karten oder größere Anschaffungen wie ein LEGO Modell aus.
Luke als Kindergartenkind, das im Sommer in die Schule kommt, erhält jeden Sonntag 50 Cent Taschengeld. Laut Empfehlung soll der Kleine 1,50 bis zwei Euro erhalten und bekäme damit ergo einen Euro zu wenig. Allerdings kann Luke die Bedeutung des Taschengeldes noch nicht wirklich erfassen. Insofern finde ich die fünfzig Euro-Cent nicht wirklich dramatisch. Allerdings wird es in Kürze schon eine Anpassung nach oben geben 🙂
Taschengeldregeln
Einige wichtige Regeln möchte ich gern von der Arbeitsgemeinschaft Finanzen zitieren und empfehle auch diesen Artikel: So bringen sie Ihren Kindern finanzielle Verantwortung bei:
- Das Kind erhält den festgelegten Betrag regelmäßig und unaufgefordert. Jüngere Kinder können größere Zeiträume noch nicht überblicken, deshalb am Anfang das Taschengeld wöchentlich ausgeben, ab 9 bis 10 Jahren reicht monatlich.
- Das Kind darf sich grundsätzlich davon kaufen, was es möchte. Einzige Bedingung ist, dass es nicht gefährlich oder ungesund sein darf. Die Eltern sollten sich also nicht einmischen, es sei denn, sie werden vom Kind um Rat gefragt.
- Eltern sollten beim Thema Finanzen mit gutem Beispiel vorangehen.
- Die Taschengeldhöhe sollte nicht abhängig gemacht werden von zusätzlichen Einnahmen. Zum Beispiel Dazuverdienen in kleinen Jobs oder Geldgeschenke von Verwandten.
- Schulmaterial, Nahrungsmittel und Kleidung sollten grundsätzlich nicht vom Taschengeld gekauft werden. Ausnahme sind hier mutwilliges Beschädigen von Schulmaterial, oder besondere Kleidungswünsche.
- Bestrafungen und Belohnungen dürfen nicht über das Taschengeld erfolgen, es sollte eine feste Größe bleiben. Taschengeld darf also kein Erziehungsmittel/Druckmittel sein.
10. Februar 2013 um 09:05
Interessanter Beitrag. Ich muß jetzt zugeben, daß wir bisher nicht über Taschengeld für Jonas Liam nachgedacht haben.
Grund: Kein Verständnis für Geld. Womöglich hat er dies ab (fast 6) er nicht, weil er kein Taschengeld bekommt.
In der Interpretation des Einsatzgebietes für das Taschengeldes heisst das aber wohl, dass er sich ein Kinderzeitschrift mit Spielzeug drauf nicht erbettelt, sondern erspart. Gibt es denn bei euch auch den Fall so etwas als Belohnung o.ä. zu bekommen? Und wie verhindert ihr das Aufstocken durch bereits erspartes Geld?
Biin ganz Ohr 🙂
19. Februar 2013 um 08:31
Ja, es ist in der Tat so. Von dem Taschengeld werden Zeitschriften, Match Attax Karten und manchmal auch besondere Süßigkeiten gekauft, die der häusliche Süßigkeiten-Schrank nicht bietet.
Belohnungen außerhalb der Reihe gibt es bei uns nicht – wenn man von besonderen Dingen wie einer sehr guten Note absieht.
Die Frage \”Und wie verhindert ihr das Aufstocken durch bereits erspartes Geld?\” verstehe ich nicht – was genau ist damit gemeint?
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