Am vergangenen Samstag gab es eine Premiere: ich bin das erste Mal im REWE-Familienblock im Westfalenstadion gewesen. Der Hamburger SV war zu Gast und Liam mein Begleiter.
Schon im Januar hatte ich erfahren, dass ich erstmals Losglück hatte und zwei Sitzplatzkarten im Block 64 für uns reserviert worden sind. Liam war bereits die ganze Woche über aufgeregt und sehnte den Samstag herbei. Auch kalte Temperaturen um den Gefrierpunkt hielten ihn nicht davon ab, das Spiel zu genießen. Schließlich gibt es kein kaltes Wetter, sondern nur falsche Kleidung.
Bevor wir den Familienblock geentert haben, ging es in den Fan-Shop. Leider mit traurigem Ergebnis, denn der gewünschte Kinder-Flock mit Roman Weidenfeller-Schriftzug war nicht erhältlich. Auch nicht in den Fan-Shops unter der Südtribüne und im Familienblock 🙁 Dafür gab es für die beiden Jungs BVB-Handschuhe, die perfekt zum winterlichen Wetter gepasst haben und meinen Großen im Stadion warm gehalten haben.
Natürlich durfte vor der Begegnung die obligatorische Stadion-Bratwurst vom Holzkohle-Grill nicht fehlen und wurde mittags verspeist. Dann ging es in den Bauch des Westfalenstadions. Zuerst sind Liam und ich ein wenig durch das Stadion spaziert und haben einige Fotos mit dem Blick in den Innenraum des Tempels geschossen und die Südtribüne inspiziert.
Dann ging es Richtung Block 64. REWE bietet in diesem Bereich einige kostenlose Attraktionen für die Kids wie Obst und Getränke, Torwandschießen, Tischkicker und Buttons. Liam ließ sich von diesem Angebot nur kurzzeitig begeistern und wollte trotz der Kälte schon um kurz vor zwei auf unsere Sitzplätze in Reihe 18.
You’ll Never Walk Alone im Westfalenstadion
Die Sicht im Familienblock ist wirklich klasse. Der Blick auf das Spielfeld ist jederzeit gegegeben und das Spielgeschehen kann gut verfolgt werden. Es dauerte auch nicht lange und dann kamen die Hamburger Spieler auf den Platz. Die Borussen ließen sich ein wenig mehr Zeit und trabten gegen drei Uhr auf den Platz. Und dann gab es auch schon den ersten emotionalen Höhepunkt: Zehntausende intonierten You’ll Never Walk Alone und ließen mir erste Tränen die Wange hinunterlaufen.
Aber jetzt zum Spiel. Wirklich klasse war die erste Halbzeit aus Sicht des BVB nicht: erst das Tor von Robert Lewandowski und dann drei kalte Duschen. Nach dem 1:0 der rasche Ausgleich und dann der Sonntagsschuss zum 2:1 für die Hanseaten. Als Sahnehäubchen schickte Schiedsrichter Manuel Gräfe dann Robert Lewandowski nach einer halben Stunde mir Rot vom Platz und versagte Dortmunds Ausgleich kurz vor der Pause die Anerkennung.
Die jungen Fußballer aus Bad Segeberg, die in Reihe 19 hinter uns gesessen haben, sorgten wenigstens für Heiterkeit, als sie permanent mit hoher, schriller Stimme den HSV angefeuert haben. Das Spiel war ansonsten alles andere als witzig. Zwar kassierte der HSV auch noch eine rote Karte, aber am Ende entführten die Gäste drei Punkte aus Dortmund.
Am Ende stand eine derbe 1:4-Packung gegen den Tabellenneunten. Jürgen Klopp hat später im Interview einen “scheiß Tag” konstatiert und dem ist aus meiner Sicht fußballerisch nichts hinzuzufügen. Dennoch hatte ich einen schönen Tag mit Liam, der auf meine Frage, ob er wegen des 1:4 traurig sei, “ein wenig” meinte. Doch ein heißer Kakao und ein Döner stimmten meinen Sohn wieder froh.
Die Niederlage hat mich auch noch auf der Rückfahrt ins Rheinland beschäftigt. Zu meiner eigenen Überraschung war ich allerdings nicht wirklich niedergeschlagen, im Gegenteil: das 1:4 hat mich emotional nicht wirklich berührt und mich eher entspannt gefasst gelassen.
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