Am Samstag war ich mit meinen beiden Söhnen zum Familientag der “falschen” Borussia aus Mönchengladbach.
Anlass war aber nicht eine neu aufgeflammte Liebe zur Elf vom Niederrhein. Vielmehr sollte es die Stadionpremiere von Luke, meinem sechseinhalb Jahre alten Sohn werden, wenn es beim zweitägigen Telekom Cup 2013 am ersten Tag zum Borussen-Duell kommen sollte.
Die Tickets für den Telekom Cup 2013 hatte ich bereits vor einigen Monaten zu wirklich familienfreundlichen Preisen online gekauft.
Und anscheinend wiederholt sich Geschichte in unserer Familie, denn der BorussiaPark in Mönchengladbach war auch die erste Stätte bei Liams ersten Stadionbesuch im Dezember 2011 beim 1:1 zwischen dem VfL und dem BVB.
Nach dem Mittagessen ging es gegen viertel vor zwei Richtung Gladbach. Ich hatte dank eines Twitter-Tipps einen kostenlosen Parkplatz entdeckt und nach 25 Minuten gemütlichen Spazierens sind wir am Stadiongelände angekommen.
An diesem Nachmittag dominierte am Niederrhein ganz klar grün-weiß. An zahlreichen Aktionsständen und Bühnen gab es nicht nur Gladbacher Fan-Aktionen. Meine Kids deckten sich beispielsweise am Stand der Deutsche Telekom mit kostenlosen Stockfähnchen ihres Lieblingsklubs BVB ein.
Außerdem wanderte noch eine Flagge des Hamburger SV über die Theke, die sich Luke gewünscht hatte. Als großer Fan von HSV-Torhüter Réne Adler hat sich der Kleine besonders über die hanseatische Fahne gefreut. Als netten Nebeneffekt konnten wir die Nordlichter im zweiten Spiel des Tages gegen Bayern München anfeuern 🙂
Bevor wir um viertel vor vier ins Stadion gegangen sind, haben wir die Ankunft des Dortmunder Mannschaftsbuses live verfolgen können, der anscheinend etwas verspätet in Mönchengladbach eingetroffen ist.
Natürlich durfte auch an diesem Tag die obligatorische Stadionbratwurst nicht fehlen, die beide Jungs mit Freude verspeist haben. Unsere Sitzplätze im Block 7, Reihe 13 in der Süd-Ost-Ecke boten uns einen klasse Blick auf das Spielgeschehen – und das Bolten Alt schmeckte mir auch:
Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund 1:0 (0:0)
Ach ja: Fußball gespielt wurde am Samstag auch. Doch so wirklich spannend war das erste Spiel nicht. Der BVB begann engagiert, doch Tore sprangen nicht heraus. Trainer Jürgen Klopp hatte unter anderem auf Neuzugang Aubameyang (Magen- und Darminfekt) und Kuba verzichtet. Nur Sokratis durfte in der Manndeckung neben Mats Hummels von Beginn an spielen.
Das einzige Dortmunder Highlight gab es kurz vor Schluss, als ein Schuss von Marco Reus nur an die Querlatte und nicht ins Tor knallte. Doch das war noch nicht alles. Innerlich hatte ich mich mit dem Elfmeterschießen abgefunden, als praktisch mit dem Schlusspfiff die Entscheidung zugunsten der Fohlen fiel.
Roman Weidenfeller foulte unnötig in Strafraum und kassierte umgehend den Elfmetertreffer zum 0:1-Endstand. Ich glaube, dass Klopp das Resultat nicht ungelegen kam, denn eine Woche vor dem Supercup gegen München wollte er ein erneutes Aufeinandertreffen mit den Bayern um jeden Preis vermeiden 🙂
Erst daheim habe ich erfahren, dass es sich bei der spielentscheidenden Szene zwar sehr wohl um einen “Weidenfehler” gehandelt hat, doch der Strafstoß eine klassische Fehlentscheidung gewesen ist. Sei’s drum. Meine beiden Söhne ließen sich von dieser knappen und unnötigen Niederlage nicht die gute Laune verderben und futterten als Entschädigung erst einmal einen Stadion-Hot Dog.
Interessant fand ich die Aussage von Luke direkt zu Beginn, dass die Spieler und das Spiel an sich viel schneller im Stadion als vor dem Fernseher aussieht. Ich musste direkt an meinen ersten Stadionbesuch im Westfalenstadion Anfang der neunziger Jahre denken. Damals kam mir der Tempel live vor Ort viel kleiner als vor dem TV vor.
Bayern München – Hamburger SV 4:0 (1:0)
Stimmungsmäßig war das zweite Spiel des Tages natürlich nicht mit der ersten Partie zu vergleichen. Nicht umsonst werden die Anhänger der Roten nicht als Fans, sondern als Kunden bezeichnet. Und so verhielten sich die Bayern auch auf der Nordtribüne. Außer “Auf geht’s Bayern, schießt ein Tor”-Gesang war wenig zu hören.
Beeindruckender als die nicht vorhandene Stimmung war insbesondere die Armada von Fotografen, die die Ankunft der Münchener auf dem Platz festhalten wollten. Pep Guardiola und Thiago Alicante, pardon Alcantara galt das Hauptinteresse – noch mehr als das Geschehen auf dem Rasen. Das ist ein Bild, an das wir uns gewöhnen müssen.
Jerome Boatang traf direkt nach zwölf Minuten für die Gäste. Kurz vor dem 2:0 der Münchener in der 41. Minute haben wir dann um halb acht den Borussia Park verlassen, um den Heimweg anzutreten. Weil ich noch für Bekannte einen Gladbach-Aufkleber für’s Auto kaufen musste, kam mir der eintönige Spielverlauf ganz entgegen.
Zum Abschluss des Tages kamen wir zur Freude der Kids noch am BVB-Truck vorbei, der den Fanshop der Schwarz-Gelben auf Auswärtsfahrten begleitet:
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