UrsprĂŒnglich sollte es nur ein Eintrag fĂŒr meine Lesenswerten Links am Freitag werden.
Doch je lÀnger ich mich mit dem Text von Frank auseinandergesetzt habe, ihn wieder und wieder gelesen habe, umso mehr ist mir bewusst geworden, wie stark Franks Text ist und wie viel Wahres in ihm steckt.
Zum Hintergrund: in der vergangenen Woche habe ich von Franks Unfollowen bei Twitter erfahren und gemerkt, dass sein Twitter-Account bis auf weiteres leer bleibt.
Zu seinen Motiven war nichts bekannt – das ist auch nicht weiter tragisch, schlieĂlich kommen und gehen Follower und das ist nichts, was viele Menschen wirklich berĂŒhrt.
Doch Franks Ausstieg aus den sozialen Medien hat mich getroffen, und das nicht nur, weil er wie ich ein schwarz-gelbes Herz unter seiner Brust trÀgt.
Frank ist einer meiner ersten Follower gewesen und ich habe zwangslĂ€ufig an seinem Leben teilgenommen. An schönen Erlebnissen und an traurigen Geschehnissen. An Freude und an Ărger. Wie das halt so ist, wenn man sich virtuell kennt.
Heute nun habe ich einen Text auf seinem Blog entdeckt: Und wenn ich es nicht kann?
Darin wird einiges klarer, aber auch einiges unklarer. Doch das ist erst mal nicht wichtig. Wichtig ist, was Frank schreibt:
Wir folgen, wir entfolgen. Wir schicken Freundesanfragen, wir nehmen sie an, wir beenden sie.
Beim Entfolgen oder der Beendigung der “Freundschaften” stellen sich dann die wenigsten die Frage “Was ist los?”, sondern brechen den Kontakt dann ebenfalls ab. Zum gröĂten Teil. Und dann gibt es noch die Gruppe derer, die sich fragen: “Was habe ich denn gemacht?”
“Was ist los?” – Es ist schon ein PhĂ€nomen, dass sich das jeder erst dann fragt. An einen Tweet den Stern zu kleben, ihn zu retweeten oder an eine Meldung aus der Vergangenheit ein “GefĂ€llt mir” zu pappen, mit “Wie wahr” oder womit auch immer zu kommentieren, oder aber auch ihn einfach zu teilen ist einfach. Kaum einer aber hinterfragt den Verfasser oder Beitragsschreiber in dem Moment zuerst: “Was ist los?”
Nein. Die Neugier beginnt erst beim Ende der Beziehung durch den oder mit dem Verfasser. Vorher kĂŒmmert man sich einen ScheiĂdreck. Einen gottverdammten ScheiĂdreck. Der Upps-und-Nanu-Effekt. Donnerwetter, ist mir ja nie vorher aufgefallen.
Wir sind so. Und wenn von dem, der gegangen ist, doch mal was nachkommt, dann ist es eine Last. LĂ€stig. Ein Ăbel. Den Kratzer im Seelenheil und seinem Wohlbefinden gilt es zu kurieren. Besser gar nicht erst zuzulassen.
Ich schĂ€me mich. FĂŒr mich. FĂŒr euch. Und ich klage mich und euch an. Ohne Ausnahme.
Verbindungen im Web sind oft der Ersatz, das Substitut fĂŒr das, was man auĂerhalb des Netzes nicht hat, nicht mehr hat oder nicht bzw. nicht mehr haben kann. Durch Verlust. Durch Umzug. Dadurch, dass man es demjenigen “drauĂen” nicht sagen kann, selbst wenn man das Leben mehr oder weniger eng verbunden miteinander fĂŒhrt.
Das Netz ist ein Platz fĂŒr den schnellen Hilfeschrei. Manchmal sogar fĂŒr solche, die man besser “drauĂen” oder sogar “drauĂen” macht. Aber finden sie Gehör? Gehör bei dem, der ihn hören soll oder muss?
Starke Worte. Wahre Worte. Worte, die mich nachdenklich zurĂŒcklassen.
Was machen wir hier eigentlich?
18. Februar 2014 um 08:26
Naja⊠Das muss jeder fĂŒr sich selbst entscheiden wie er das hĂ€lt. Ich kann das nicht so ganz unterschreiben.
Es hĂ€ngt doch auch von der persönlichen Lebenslage ab, wie viele Kontakte man pflegen kann. Manchen Kontakten (besonders auf Twitter) begegne ich kaum, weil man vielleicht zu unterschiedlichen Zeiten schreibt. Oder ich schreibe ĂŒber etwas, was sie nicht interessiert – und umgekehrt.
Ich habe sowohl Kontakte aus dem RL “ins Netz genommen” als auch Netz-Kontakte “ins RL genommen”. Klappt wunderbar und ich will sie auch nicht missen.
Jeder erlebt das Internet anders – fĂŒr mich ist es auch nach ĂŒber 10 Jahren der Nutzung von Social Media, Foren, etc. interessant und ich vermisse nichts. Aber wie gesagt, das hĂ€ngt sicherlich auch mit der persönlichen Einstellung und Lebenslage zusammen.
Besonders auf Twitter habe ich schon einige Male Hilfeschreie geĂ€uĂert – aus denen dann wunderbare Freundschaften und Kontakte entstanden sind. Es gibt sogar diejenigen, mit denen man halt wirklich nur einmal im Monat kurz schreibt – aber dann so intensiv, dass man merkt, dass es auch so funktioniert. Oder dann gibt es noch die, mit denen ich mich einmal im Monat per Skype fĂŒr 2-3 Stunden unterhalte, selbst wenn wir so weit auseinander wohnen hilft das Internet dabei die Freundschaft zu pflegen.
Und ganz ehrlich – auch vor dem Internet haben wir manche Menschen nicht öfter als 2-3 Mal im Quartal gesehen, selbst wenn man eine intensivere Freundschaft erhalten wollte. đ
Ist alles Ansichtssache und jeder muss entscheiden wie er damit umgeht. Ich möchte meine KanĂ€le nicht missen. đ
18. Februar 2014 um 08:30
Naja, die sozialen Netzwerke sind das, was wir daraus machen. Ich weiĂ natĂŒrlich wie das ist, wenn man keine Reaktionen bekommt, aber darĂŒber mache ich mir kaum noch Gedanken. Ich selbst versuche auf alles zu antworten, was an mich gerichtet ist, aber auf alle kann ich natĂŒrlich auch nicht reagieren.
18. Februar 2014 um 17:27
Hatte mich schon gewundert, ohne allerdings sein Blog zu kennen. Mit dem oben zitierten Text konnte ich nicht wirklich viel anfangen, hiermit : http://frankbecker.webr.ly/blog/2014/02 schon eher đ
20. Februar 2014 um 10:39
Naja, Twitter finde ich weiterhin als Informationsquelle sehr gut! Man muss eben wissen, wie man damit umgeht und es fĂŒr seine Zwecke nutzt.
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