Kürzlich haben wir den Tagebau Garzweiler besucht. Obwohl die monumentale Baustelle quasi vor unserer Haustür liegt, sind schon bald drei Jahre vergangen, als wir das letzte Mal die riesigen Bagger beobachtet haben.
Von Kleinenbroich aus hatte ich die ziemlich doofe Idee, der kürzeren Navigations-Route über Land zu folgen und auf die längere Fahrt via Autobahn zu verzichten. Eine wirklich dumme Idee. Denn die Strecke führte uns quer durch Mönchengladbach und erst dann auf die A61, um nach 45 Minuten am Abzweig Jackerath anzukommen.
Der Aussichtspunkt Jackerath mit dem Skywalk
Von dieser Ausfahrt sind es nur ein paar Kilometer bis zum Aussichtpunkt Jackerath. Schon von weitem erkennt der Besucher das Highlight dieser Aussichtspunktes:
Es handelt sich um den Skywalk, also eine Aussichtsplattform in der Landschaft, die sich meistens über Schluchtkanten oder Felsabbrüche erstreckt.
Als wir vor drei Jahren hier das letzte Mal vor Ort gewesen sind – und die Hommage an Lena und den ESC fotografiert haben –, waren die Bauarbeiten noch von Teer- und Pflasterarbeiten dominiert.
Inzwischen sind die Bauarbeiter längst fort und haben einen Skywalk hinterlassen, der einen formidablen Rundumblick des Tagebaus bietet:
Der genau Standort des Skywalks Jackerath befindet sich hier:
Der Aussichtspunkt Jüchen
So reibungslos die Fahrt zum Aussichtspunkt bei Jackerath verlaufen ist, so schwierig gestaltete sich die Anfahrt zum Aussichtspunkt 2 im nördlichsten Punkt des Tagebaus bei Jüchen.
Das lag allerdings an meinem Navigationsgerät, das uns nach Eingabe der Koordinaten durch Orte und Straßen lotsen wollte, die nur noch bedingt oder gar nicht erhalten gewesen sind.
Denn das ist die Krux des Kartenmaterials: während sich die Bagger immer weiter Richtung Westen arbeiten, verschwinden neben Ortschaften natürlich auch Straßen und machen das Navigieren unmöglich.
Deshalb war es auch einem Zufall zu verdanken, dass wir auf dem Weg zum Aussichtspunkt an einer Stelle vorbeigekommen sind, die uns bis an die Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler geführt hat.
In nächster Nähe zur A46 muss zuerst ein Absperrschild passiert werden, vor dem das Auto geparkt wird. Nach einem kleinen Fußmarsch von 150 Metern bietet sich dann der Blick auf den großen Schlund des Tagebaus in seiner ganzen Gigantomie:
Viel näher als an dieser Abbruchkante kann ein Besucher dem Tagebau Garzweiler – zumindest auf legalem Weg – nicht kommen.
Wie plane ich die Fahrt zum Tagebau Garzweiler?
Generell ist das Informationsmaterial von RWE für eine Tour zum Tagebau zu empfehlen. Während – durchaus lesenswerte – Webseiten nur sporadisch aktualisiert werden, sind die Informationen auf der Seite des Tagebau-Betreibers up to date.
Und das ist wichtig, denn “der Tagebau lebt”. Die Riesenbagger fressen sich jeden Tag Meter für Meter ins Erdreich und dort, wo vor drei Monaten noch ein Aussichtspunkt gewesen ist, findet sich jetzt nur noch ein tiefes Loch.
Die aktuellen Informationen zu den Aussichtspunkten gibt es unter WegWeiser zu den Aussichtspunkten – RWE.com kostenlos zum Download.
9. März 2014 um 08:58
WOW! Ok. Notiert als Ausflugsziel in der nahen Zukunft! Danke!
10. März 2014 um 07:59
Gern geschehen!
9. März 2014 um 09:57
Danke für diesen höchst interessanten Bericht. Ich kenne die Begriffe “Garzweiler”, “Tagebau” und so höchstens mal aus den Nachrichten, aber die gigantischen Ausmaße auf deinen Bildern zu sehen ist schon was anderes. Das eine oder andere Bild hatte ich ja bereits auf Instagram sehen können.
Und hey, du wärst auch der perfekte User für audioguideMe – deine Berichte lesen sich immer sehr gut und ich könnte mir vorstellen, dass die hörbar gemacht, auch so richtig gut sind. Wenn du Interesse hast, sag mir Bescheid, ich stelle die gern einen direkten Kontakt her.
LG Sabine aka @kurzundknapp
10. März 2014 um 07:59
Hallo Sabine,
vielen Dank für das Lob. Gern kannst Du mir mehr Infos in Sachen audioguideMe senden, das klingt spannend!
10. März 2014 um 08:24
Klar, gern: schau mal hier http://sabstern.wordpress.com/2014/02/22/hor-mal-hamburgs-brucken/ Die Android-App folgt in Kürze und dann wäre das für dich perfekt. Du schreibst so tolle Berichte, da wäre es lohnend sie sich auch anhören zu können. LG Sabine
9. März 2014 um 15:08
Garzweiler ist immer wieder einen Besuch wert. Ob ich den Skywalk jemas betreten werde, weiß ich aber aufgrund meiner Höhenangst nicht …
Ich wundere mich nur gerade, dass dieser “mittendrin” liegt auf dem Weg gen Westen – baggern die da drum rum oder das Ding irgendwann mit weg?
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11. Januar 2016 um 09:00
Der Aussichtspunkt in Jüchen ist leider nicht mehr vorhanden. Nur für den Fall, dass jemand die ehemalige tolle Aussicht noch mal erleben will…
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