Sonntage sind dazu da, sich zu entspannen. Sonntage sind dazu da, mit der Familie Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Sonntage dienen der Erholung und dem Kräfte sammeln für die anstehende Woche.
Diese Binsenweisheiten gelten anscheinend nicht für jeden von uns. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass ich am 17. August 2014, einem Sonntag Morgen, eine wenig fröhliche E-Mail von Google höchstpersönlich erhalten habe?
Unnatürliche ausgehende Links
Unter der Überschrift “Unnatürliche ausgehende Links” teilt mir der Suchmaschinen-Gigant mit, dass Google ein Muster mit künstlichen oder unnatürlichen Links auf meiner Website erkannt hat. Und weiter:
“Der Kauf von Links oder die Teilnahme an Linktauschprogrammen mit der Absicht, den PageRank zu manipulieren, stellt einen Verstoß gegen die Google-Richtlinien für Webmaster dar.
Aufgrund unnatürlicher Links von Ihrer Website hat Google eine manuelle Spam-Maßnahme gegen ostwestf4le.de/ verhängt. Gegebenenfalls erfolgen weitere Maßnahmen für Ihre Website oder Teile davon.”
Das hat gesessen!
Doch Google wäre nicht Google, wenn es mich mit meinem Kummer allein lassen würde. Im Gegenteil! Die Lösung für mein Problem wird gleich mitgeliefert:
Empfohlene Vorgehensweise
- Identifizieren Sie bezahlte oder anderweitig unnatürliche Links mithilfe von rel=”nofollow” oder durch Weiterleitung auf eine Zwischenseite, die von robots.txt blockiert wird.
- Entfernen Sie problematische Links von Ihrer Website.
- Wenn Sie der Ansicht sind, dass Ihre Website den Google-Richtlinien für Webmaster entspricht, können Sie einen Antrag auf erneute Überprüfung stellen.
- Eine aktuelle Liste der manuellen Maßnahmen, die zurzeit für Ihre Website gelten, finden Sie auf der Seite Manuelle Maßnahmen Sind dort keine manuellen Maßnahmen aufgeführt, brauchen Sie keinen Antrag auf erneute Überprüfung mehr zu stellen.
Wenn ich der empfohlenen Vorgehensweise folge, wird mir Besserung in Aussicht gestellt: “Die manuelle Maßnahme wird aufgehoben, sobald Ihre Website nicht mehr gegen unsere Richtlinien verstößt.”
Die Flurbereinigung von unnatürlichen Links
Was sich einfach liest, ist nicht ganz so einfach zu beheben. Denn bei über 3.600 Artikeln aus sieben Jahren Bloggerei hat sich eine ganze Menge angesammelt, der gesichtet, repariert und umgestaltet werden müsste.
Dabei handelt es sich um eine Aufgabe, die keineswegs mal eben so und nebenbei zu erledigen ist. Weil mein Blog aber alles andere als hauptberuflich betrieben wird und “nur” Hobby ist, habe ich diese Zeit nicht, um die Flurbereinigung ruckzuck zu erledigen.
Mein Blog liegt mir sehr am Herzen, deshalb möchte ich weder eine Abstrafung von Google haben, noch den Eindruck erwecken, Komplize von PageRang-Manipulationen zu sein.
Auch andere Blogger betroffen
In den folgenden Tagen sollte sich herausstellen, dass weitere Blogger von der Abstrafung Googles betroffen sind.
Unter anderem schreiben Sabine (Der Denunziant im Internet – und anderswo) und Henning (“Manuelle Maßnahmen” von Google führt zu Urlaubsabbruch) von gleichen Erfahrungen.
Gute Dienste für Erste Hilfe scheint das WordPress-Plugin Nofollow for external Link zu versprechen, das ich beim WP-Checker entdeckt habe.
Ich habe das Plugin jetzt installiert und bin gespannt, wie Google meine eingeleiteten Maßnahmen bewertet und ob der Bann aufgehoben wird.
26. August 2014 um 15:27
Hallo Marc,
erstmal danke für den Link zu mir. Gemeinsam leidet es sich einfacher, oder?
Also es scheint wirklich so zu sein, dass man erstmal alles auf NoFollow umstellen muss. Diverse angebliche Experten raten ja davon ab, um Google nicht noch hellhöriger zu machen.
Ich habe mich erst davon leiten lassen und das Plugin wieder deaktiviert. Aber ich habe es nun wieder im Einsatz, komme, was da wolle. Bei knapp 2000 Artikeln weiß man ja nun wirklich nicht so genau, was Google genau meint.
Mich würde interessieren, ob sich das in irgendeiner Weise positiv ausgewirkt hat. Kannst du dazu schon was sagen? Ich warte jetzt mal ab, wie das bei mir weitergeht. Manuell kann man da jedenfalls nichts bereinigen, da muss man schon “Flurbereinigung” machen.
26. August 2014 um 15:57
Ich werde das auch gespannt beobachten. Ich habe das Plugin heute eingesetzt und bin gespannt, wie sich das auswirkt.
26. August 2014 um 15:31
Autsch! Tut mir Leid zu lesen. Wobei es schön ist, dass 1) Google sich persönlich per Mail meldet und man es nicht irgendwann später durch Zufall rausfindet und vor allem 2) gleich Hilfe mitschickt.
Ich hatte sonst stets das Plugin Nofollow- Case by Case benutzt, aber seit Jahren gehe ich grundsätzlich wie folgt vor:
Normale Links in Blogartikeln kriegen bei mir immer ein “nofollow”.
Links zu Blogs bekommen von mir immer hingegen immer ein “follow”.
Damit fahre ich mehr oder weniger ok. Und hoffe nach deiner Mail, dass es auch so bleibt.
Für den Anfang drücke ich dir jetzt aber erst einmal die Daumen und hoffe auf baldige Besserung!!!
26. August 2014 um 17:28
Marc, ich drücke dir mal die Daumen, dass die Googles deinem Antrag stattgeben – dein Blog hätte es verdient.
@Alex: Das Plugin klingt gut! Über kurz oder lang werde ich mir das besorgen!
LG
Sabienes
26. August 2014 um 21:44
Vielen Dank für den Beitrag. Habe das Thema ein bisschen ignoriert aber um so eine Mail abzuwehren habe ich jetzt erstmal das von dir empfehlende Plugin installiert. Es funktioniert gut und kommt ohne Konfiguration klar!
27. August 2014 um 08:18
Hallo Marc,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Mich erwartete just am gleichen Tag auch solch eine Email. Da ich erst seit zwei Jahren blogge, habe ich “nur” einen Sonntag damit verbringen müssen, meine etwas über 200 Beiträge zu durchforsten. Es half aber nix! Ich bekam diese Email nochmals nach erneuter Überprüfung! Mir hat Dein ein netter Bloggerkollege geholfen. In meiner Blogroll war ein Blog verlinkt, der sich in den letzten zwei Jahren zu einem puren Werbetralala entwickelt hat … den habe ich jetzt komplett rausgeschmissen und hoffe, dass mich Google bei der jetzigen Überprüfung “in Gnaden wieder aufnimmt”.
Viele Grüße
Martina
27. August 2014 um 08:29
Hallo Marc,
über ein Plugin sämtliche ausgehende Links auf nofollow zu setzten halte ich ehrlich gesagt für völlig kontraproduktiv. Grundsätzlich sind ausgehende Links ja nicht schädlich, sondern durchaus sinnvoll. Auch für die eigene Website. Denn wer nimmt muss auch geben. Und das sieht auch Google.
Das Problem liegt nun – mal wie Google ja selber schreibt – an bezahlten Links oder der Teilnahme an Linktauschprogrammen.
Da rächen sich jetzt halt die ganzen Sponsored Posts – denn diese sind nichts Anderes als bezahlte Links. Um Google nicht nachhaltig zu “verärgern” hilft nur eins: Es müssen wirklich alle sogenannten unnatürlichen Links manuell entfernt oder auf nofollow geändert werden. Bei Sponsored Posts wie gesagt die Links auf nofollow und alles was irgendwie nach Linktausch aussieht komplett raus. Also auch diese ganzen Buttons “gelistet bei”, etc. (Das interessiert ehrlich gesagt sowieso niemanden).
Ich würde mich auch nicht wundern, wenn Du in der nächsten Zeit von einigen Firmen oder Agenturen, die Dir die Sponsored Posts vermittelt haben, Mails bekommst und die Dich auffordern, die Links oder die gesamten Artikel zu entfernen. Denn viele Deiner “Linkpartner” haben ebenfalls Post von Google bekommen. Allerdings nicht wegen unnatürlichen ausgehenden Links, sondern wegen unnatürlichen eingehenden Links…
Das schließt sich der Kreis…
Gruß
Thomas
27. August 2014 um 08:59
Ich habe auch das Gefühl, erst mal blinden Aktionismus walten zu lassen. Aber irgendetwas wollte ich tun – auch um mich ein wenig zu beruhigen 🙂
Wie ich geschrieben habe, war die obligatorische Rasur aller Links für mich der einfachste Weg, um erst einmal für Ruhe zu sorgen. Ob es der Weisheit letzter Schluss ist, muss sich auch zeigen.
Schon jetzt erhalte ich permanent Anfragen, Links zu löschen – das wird erst der Anfang sein.
27. August 2014 um 09:12
Ich war recht amüsiert, als ich oben die “Mitleidsbekundungen” in den anderen Kommentaren gelesen habe. 😀
Am Ende des Tages ist das Cheating – man betrügt Google und ein Stück weit auch seine Leser, weil man ein Produkt präsentiert und eine Seite verlinkt, die einem im Grunde am Allerwertesten vorbei geht. Das nehme ich niemandem übel – aber man darf sich dann doch bitte nicht wundern oder gar beschweren, wenn das Cheating auffällt und man entsprechend “bestraft” wird. Bei Online-Spielen fliegt ihr dann auch vom Server – und im RL mag irgendwann keiner mehr mit einem Spielen, wenn man zu oft pfuscht.
Ich denke, nein ich hoffe, persönlich, dass das “Spiel” mit bezahlten Links dank der immer besser werdenden Algorithmen von Google ein Ende findet. Letztlich teile ich nämlich nicht nur Googles Interesse, dort qualitativ hochwertige Links zu finden – ich möchte auch in meinen gern gelesenen Blogs weniger Schrott finden.
Jetzt müsste Google nur noch zusätzliche reißerische Clickbait-Überschriften ignorieren … oder machen sie das schon, so wie ich mit Filtern im Twitter-Client?
27. August 2014 um 09:21
Hallimash ist in dieser Hinsicht vorbildlich, weil dort Hinweise auf den sponsored post obligatorisch und zwingend sind, gleiches gilt für die Links, die alle nofollow sind.
Es kommt aus meiner Sicht auch auf die Mischung an. Ein Blog, dessen Beiträge nur von präparierten Texten strotzt, wird über kurz oder lang niemand lesen.
27. August 2014 um 09:14
Danke für die erklärenden Worte Thomas.
27. August 2014 um 17:24
Also eigentlich löst du das Problem ganz einfach: alle bezahlten Artikel mit Disclaimer kennzeichnen und die externen Links in diesen Artikeln auf nofollow setzen.
Durchstöbre deine Blogroll und Linkliste:hier sollte kein kommerzieller Anbieter zu finden sein, besonders nicht mit Money Anchor Texten.
Keinesfalls würde ich alle Links per se auf nofollow setzen, damit schadest du deinem Blog und außerdem schaden Links zu anderen Blogs nicht.
Den Reconsideration Request bei Google erst einreichen, wenn alle Paid Links entfernt oder umgestellt wurden. Diese Maßnahmen auch in einem File dokumentieren und beim Request zur Verfügung stellen. Es ist höchst schädlich, wenn dein Request abgelehnt wird-vom dann folgenden Sichtbarkeits und Traffic Einbruch erholst du dich nur schwer.
Halt uns auf dem Laufenden, wie es weiter geht und wenn du noch Fragen hast, frag (mach das beruflich)
Gruß Gundel
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8. September 2014 um 17:29
Echt Wahnsinn,
genau das habe ich auch gesagt WE ist erledigt. Bei mir war es aber noch ein wenig schärfer den ich bin am Montag darauf für eine Woche in den Urlaub gefahren, der war nicht sehr erholsam da ich immer diese blöde Mail im Kopf hatte. Nun ist zwar alles wieder ok da ich nacharbeiten konnte aber das braucht echt kein Mensch
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