Der 27. Juni 2014 hat mein Leben nachhaltig verändert.
An diesem Tag bin ich das erste Mal seit langer Zeit wieder gelaufen. Was Ende Juni 2014 im Kleinen begann, hat sich zu etwas für mich Großem entwickelt und nach 27 Wochen einen wichtigen Platz in meinem Leben eingenommen.
Laufen macht Spaß, Laufen entspannt und Laufen hat mich verändert. Die Veränderung ist zum einen sichtbar – ich habe in einem halben Jahr mein Gewicht von etwas mehr als 93 Kilo auf gut 84 Kilo reduziert und damit in Summe neuntausend Gramm abgenommen – und zum anderen unsichtbar.
Ich lebe bewusster, ich lebe gesünder und bin entspannter. Meine Gedanken drehen sich nicht ausschließlich ums Laufen, aber ich beschäftige mich gern intensiv mit dem Thema Laufen, aber auch um Aspekte wie Ernährung, Fitness, Motivation und Randerscheinungen wie den inneren Schweinehund, der gelegentlich besiegt werden möchte.
Mein Laufpensum von Juni bis Dezember 2014
Ich habe ein wenig in meinem Runtastic-Account geblättert und einige Statistiken herausgefiltert, um meine Entwicklung als Läufer zu dokumentieren.
Mit etwas Abstand sind die Zahlen aus meiner Sicht beeindruckend: Ich habe innerhalb eines halben Jahres 85 Läufe mit insgesamt 630,32 km absolviert.
Hier die Einheiten pro Monat: Juni (2), Juli (19), August und September (je 14), Oktober (12), November (13) und Dezember (7):
Und hier die gelaufenen Kilometer pro Monat: Juni (6,60 km), Juli (97,45 km), August (98,54 km), September (144,49 km), Oktober (94,80 km), November (113,82 km) und Dezember (74,62 km):
Rückschläge beim Laufen
So wirklich richtige Rückschläge mit verletzungsbedingten Ausfällen habe ich beim Laufen bisher nicht erlebt. Ende September 2014 habe ich das erste Mal mit Knieproblemen zu tun gehabt. Als ich am 26. September 2014 das erste Mal fast Kilometer gelaufen bin, hat sich mein linkes Knie schmerzhaft zu Wort gemeldet.
Ich habe, weil die Schmerzen nicht nachhaltig waren, dem Zwischenfall wenig Bedeutung beigemessen. Als ich dann aber Anfang Oktober in der alten Heimat den Kniggen bezwingen wollte und erstmals 120 Höhenmeter bewältigt hatte, setzten sich die Schmerzen fort. Ich hatte meinen Beinen zu schnell zu viel zugemutet.
Von einem Besuch beim Arzt hatte ich anfangs abgesehen, weil die Schmerzen nicht stark gewesen sind. Stattdessen habe ich zwar nicht mein wöchentliches Laufen von drei Einheiten reduziert, aber sehr wohl den Umfang der Läufe. Anstelle von zehn, elf Kilometern bin ich erst einmal nur sechs, sieben Kilometer gelaufen.
Diese Reduktion zeigte – vermutlich auch in Verbindung mit meinen neuen Kompressionsstrümpfen von CEP und neuen Laufschuhen von Brooks, dem Ghost 7 – Ende Oktober Wirkung, so dass die Schmerzen sukzessive nachgelassen haben.
Diese einmonatige Leidenszeit hat mir vor Augen geführt, wie wichtig das Laufen für mich inzwischen geworden ist. Ich möchte mir nicht ausmalen, wenn ich eines Tages nicht mehr laufen könnte oder dürfte. Es gibt nichts Schöneres, als nach einem stressigen Tag die Laufschuhe zu schnüren und ganz mit sich allein die Runden zu drehen.
Die Laufbekleidung
Auch im Hinblick auf die Laufbekleidung habe ich im vergangenen Halbjahr viel gelernt.
Je nach Jahreszeit und Witterung – bisher habe ich den Sommer, den Herbst und den Winter am eigenen Leib als Läufer gespürt – gibt es eine große Auswahl an Laufklamotten und Utensilien, die hilfreich sind.
Für mich war es eine spannende Erkenntnis, dass ich auch bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes bislang noch nie richtig gefroren habe und mir jeweils die passende Bekleidung ausgesucht habe. Allerdings bin ich ohnehin niemand, der rasch friert.
Bevor ich meine Erkenntnisse noch einmal aufführe, verweise ich gern auf die bisher veröffentlichten Texte in meinem Blog:
- Frühling, Sommer, Herbst und Winter: Die passende Bekleidung für das Laufen im Sommer
- Frühling, Sommer, Herbst und Winter: Die passende Bekleidung für das Laufen im Herbst
- Frühling, Sommer, Herbst und Winter: Die passende Bekleidung für das Laufen im Winter
Laufen macht fit im Alltag
Und noch etwas ist mir aufgefallen: dank des regelmäßigen Laufens habe ich weniger Probleme mit der Fitness im Alltag.
Sei es beim Treppensteigen – ich laufe jeden Morgen die fünf Stockwerke im Büro an den Arbeitsplatz zu Fuß, anstelle den Aufzug zu benutzen – oder beim Rennen durch den Düsseldorfer Hauptbahnhof, um die S-Bahn noch rechtzeitig am Gleis 12 zu bekommen.
Habe ich mich früher nach solchen Aktionen wie eine schnaubende Dampflokomotive gefühlt, so kann ich einen Sprint am Bahnhof locker durchhalten, ohne danach ein Sauerstoffzelt besuchen zu müssen.
Die Sache mit dem Gewichtsverlust
Seit sechs Monaten laufe ich. Und als mir Mitte Oktober 2014 mehr als sechs Kilo weniger auf der Waage angezeigt worden sind – ich bin bei 93,5 Kilo im Juni gestartet und stand im Herbst bei 87,1 Kilo mit einem BMI von 25,1 – war ich erstaunt: wo sind die Kilos geblieben?
Und das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Am Silvester-Morgen habe ich 84,3 Kilo auf die Waage gebracht und damit nicht weniger als neuntausendzweihundert Gramm auf meinen knapp 600 Lauf-Kilometern zurückgelassen.
Wirklich schwergefallen ist mir diese Gewichtsabnahme nicht. Im Gegenteil. Es ist einfach passiert und ein netter Nebeneffekt meines Lauf-Trainings dreimal pro Woche. Ich habe weder meine Essensgewohnheiten geändert, noch habe ich mich in Sachen Alkohol groß eingeschränkt (mit Ausnahme des Sommerurlaubs in Kühlungsborn, als ich weniger Lust auf Bier hatte als sonst im Urlaub – vielleicht auch eine Folge meines Laufprogramms).
Mich haben bereits mehrmals Menschen im letzten Halbjahr auf meine Gewichtsreduktion angesprochen und erzählt, wie gut mir das steht. Diese Bestätigung ist schön und tut gut.
Hossa! Die Hose flattert
Auch an den Hosen merke ich die Abnahme inzwischen. Die Jeans, die sonst gut gesessen hat, ist im Bauchumfang locker geworden und flattert merklich.
Die logische Folge: ich musste durfte meinen Kleiderschrank Anfang November ausmisten und die Jeans mit Bundweite 36 gegen Jeans mit Bundweite 34 tauschen: ein tolles Gefühl!
Wenn ich im Bad vor dem Spiegel stehe, sind mehrere Pölsterchen verschwunden: ein tolles Körpergefühl, das mich stolz macht. Dazu habe ich auch vor einigen Wochen etwas geschrieben: Die Sache mit dem Laufen und der Gewichtsabnahme.
Und wie geht es im Jahr 2015 weiter?
Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass mich das Laufen so fesselt.
Selbst bei dem usseligen Winter-Wetter kann ich den inneren Schweinehund besiegen und laufe derzeit dreimal die Woche (wenn keine Erkältung dazwischenkommt).
Als Ziel für 2015 habe ich mir bis zum Jahresende die Halbmarathon-Distanz gesetzt. Ich möchte es schaffen, die 21,1 Kilometer am Stück laufen zu können – die Zeit ist erst mal sekundär.
Als Zwischenziel möchte ich bis Mitte des Jahres fünfzehn Kilometer am Stück laufen, ohne das Gefühl zu haben, danach zusammenzubrechen. An Silvester habe ich bereits 12,5 Kilometer geschafft und bin guter Dinge, dass ich auch dieses Ziel erreichen kann.
Außerdem werde ich im April an meinem ersten öffentlichen Lauf teilnehmen: es geht beim Citylauf Korschenbroich über 10.000 Meter. Eine Zielzeit von 55 Minuten wäre prima.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014 und unter #ProjektLaufen2015.
10. Januar 2015 um 09:38
Na das lässt sich doch sehen, Hut ab.
Ich habe mal geschaut und habe letztes Jahr mehr als 500km hinter mich gebracht dank spazieren/laufen.
Gratulation zum netten Nebeneffekt der Gewichtsabnahme und für 2015: weiter so!
28. Januar 2015 um 12:32
Alle Achtung, finde ich super!
4. März 2015 um 23:35
Habe mir auch vorgenommen mit dem Laufen anzufangen…aber bislang noch nicht dazu gekommen. Echt super, dass du das so durchziehst! lg
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