Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Blogparade: Mein erstes Mal im Westfalenstadion

| 7 Kommentare

Markus hat zur Blogparade aufgerufen und möchte wissen, wann mein erstes Mal im Stadion gewesen ist.

Bevor ich von meinem ersten Besuch erzĂ€hle, muss ich ein wenig ausholen. In Sachen Fußball-Fan bin ich ein SpĂ€tstarter. Ich war 15 Jahre alt, als Deutschland in Rom Weltmeister geworden ist. Schon vor dem Finale habe ich die Spiele der Nationalelf mit Eifer und erstmals ĂŒberhaupt bewusst verfolgt und mitgefiebert.

Bis dahin war Fußball weder aktiv auf dem Feld noch passiv vor dem Fernseher fĂŒr mich attraktiv. Ich kann mich zwar noch an die WM 1982 erinnern, als es bei der hiesigen Raiffeisenbank Aufkleber mit dem bedingt einfallsreichem Slogan “Spanien olĂ©, meine Bank ist OK” gab und ich eben jenen Sticker als SiebenjĂ€hriger auch in meinem Kinderzimmer kleben hatte, aber an Spiele des Turniers habe ich keine Erinnerung.

Gleiches gilt fĂŒr die WM 1986. Mein Vater hatte die Partien der deutschen Elf oft bei uns mit seinen SkatbrĂŒdern geschaut, aber auch als ElfjĂ€hriger hat mich das Turnier nicht wirklich interessiert. 1990 war das anders. Und weil ich so fĂŒr den Fußball im Juni und Juli gebrannt habe und nicht zwei bzw. vier Jahre auf die nĂ€chste EM oder WM warten wollte, habe ich mich erstmals intensiv mit der Bundesliga und den Klubs beschĂ€ftigt.

Dazu muss man wissen, dass es als Ostwestfale im Prinzip nur drei Vereine gibt, die in Frage kommen: Bayern MĂŒnchen, Schalke 04 und Borussia Dortmund. Und manchmal ist es auch eher der Zufall, der einem zur Hilfe kommt. So ist es bei mir gewesen. Zumindest ein wenig, denn Dortmunder Blut fließt auch in meinen Adern.

Der Vater meiner Mutter, ist 1925 in Dortmund geboren und war – ja, auch das gibt es – zu seinen Lebzeiten Fan der Blauen aus Gelsenkirchen. Leider ist mein Opa viel zu frĂŒh 1978 gestorben, so dass ich ihn nicht befragen konnte, was das fĂŒr ein GefĂŒhl gewesen ist. Ich habe nicht nur Wurzeln in Dortmund, sondern auch in Recklinghausen, denn dort wurde mein Vater geboren.

Als halber Ruhrpottler war es zumindest schon genetisch bedingt, dass ich mich zwischen einem der beiden großen Ruhrpottklubs entscheiden wĂŒrde – denn wer bitteschön ist Bayern-Fan? 😉 Und so ist es dann die Borussia aus Dortmund geworden.

“Schuld” daran war mein Nenn-Onkel aus Dortmund, ein entfernt verwandter und Ă€lterer Herr, der hĂ€ufiger zu Besuch bei meiner Oma gewesen ist und auf der Zeche gearbeitet hat. Er hat mir 1990 von Michael Zorc, Frank Mill, Michael Lusch und GĂŒnter Kutowski vorgeschwĂ€rmt und alle Zeitungsartikel aus den WestfĂ€lischen Nachrichten zum Nachlesen aufbewahrt.

Onkel Fritz ist leider inzwischen verstorben, aber seine Borussen haben mich inzwischen bald 25 Jahre lang geprĂ€gt – und ein Ende ist nicht in Sicht. Anfang der neunziger Jahre habe ich dann auch noch einen der ersten Dortmunder Fanclubs in Amelunxen gegrĂŒndet und fĂŒr die “Schwarz-gelben Tiger” als OberstufenschĂŒler die Fahrten zu Heimspielen organisiert. Das ist aber eine andere Geschichte.

Doch jetzt zu meinem ersten Stadionbesuch. Es war am 16. MĂ€rz 1991 gegen Fortuna DĂŒsseldorf. Ich war 17 Jahre alt und hatte noch keinen FĂŒhrerschein. Also musste ich auf die Dienste meiner Eltern zĂ€hlen, die mich in die 150 Kilometer entfernte Stadt im östlichen Ruhrgebiet gefahren hatten. Wie ich damals an die Stehplatzkarte fĂŒr die SĂŒdtribĂŒne gekommen bin, erinnere ich nicht mehr. Vermutlich habe ich sie direkt vor dem Spiel am Stadion gekauft.

Borussia Dortmund wurde damals von Horst Köppel trainiert und stand vor dem 21. Spieltag auf dem achten Platz und die RheinlĂ€nder, bei denen Josef Hickersberger an der Linie stand, waren zwei RĂ€nge niedriger platziert. An das eigentliche Spiel kann ich mich nicht mehr groß erinneren. Ich weiß noch, dass die Partie 1:1 unentschieden geendet ist und musste die TorschĂŒtzen recherchieren.

Thomas Allofs hatte die Fortuna schon nach neun Minuten in FĂŒhrung geschossen, Gerhard Poschner netzte in der 74. Minute zum Ausgleich ein. Am Ende der Spielzeit fand sich der BVB ĂŒbrigens mit 34:34 Punkten und der negativen Torbilanz von 46:57 auf dem zehnten Platz wieder und der 1. FC Kaiserslautern wurde ĂŒberraschend Deutscher Meister.

Dauerkarte Borussia Dortmund BVB Saison 1993 1994 Echte Liebe Block 13Nachhaltig im GedĂ€chtnis geblieben sind mir allerdings die Ereignisse nach dem Spiel. Mit meinen Eltern hatte ich verabredet, dass sie an der B1 parken und ich im Anschluss an den Schlusspfiff vom Westfalenstadion zum Rheinlanddamm komme. Damals waren Mobiltelefone noch nicht erfunden und man musste sich auf das verabredete Wort verlassen – das hat auch geklappt.

Auf dem RĂŒckweg vom Stadion bin ich mitten in eine Auseinandersetzung zwischen Dortmunder und DĂŒsseldorfer Hooligans geraten. Plötzlich befand ich mich mitten im Handgemenge zwischen den rivalisierenden Gruppen und musste als negativen Höhepunkt mit ansehen, wie ein RheinlĂ€nder mit einer mit NĂ€geln gespickten Eisenstange (!) auf die verfeindeten Kontrahenten losging.

Meine Eltern beobachteten das Geschehen aus einiger Entfernung und waren heilfroh, dass ich ohne Blessuren aus der Gemengelage herausgekommen bin. Insbesondere meine Mum hatte Blut und Wasser geschwitzt und sich um mich gesorgt. Ich bin dem Gekloppe einfach aus dem Weg gegangen und habe mich den Rand entlang aus dem Staub gemacht.

So war das damals im Jahre 1991. Damals, als Kinder und Frauen im Stadion eher selten gewesen sind und die rauen Töne an der Tagesordnung waren. Meiner Begeisterung fĂŒr Borussia Dortmund hat das nicht geschadet, im Gegenteil.

Ausgerechnet in meinem letzten Schuljahr vor dem Abitur habe ich mir in der Saison 1992/1993 eine SchĂŒler-Dauerkarte fĂŒr die SĂŒdtribĂŒne geleistet und die Samstage nicht in der Schule, sondern auf dem Weg ins schönste Stadion der Welt verbracht.

Heja BVB!

Update 18.02.2015

Michael hat sich heute via Kommentar im Blog und ĂŒber Twitter gemeldet.

Ich bin wirklich gerĂŒhrt:

Weitere Teilnehmer der Blogparade

Das erste Mal im Stadion Platz genommen haben unter anderem auch Kirsten, Claudia, Christin und Peter Arens beim Trainer Baade.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter LĂ€ufer, BĂŒcherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin ĂŒbrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

7 Kommentare

  1. Pingback: Aufruf zur Blogparade: #daserstemalimstadion | elfgegenelf.de

  2. Hi Marc
    Da hatten wir in der gleichen Saison unsere Premiere.
    Bei mir ging es am 15.06.91 erstmalig ins Stadion – allerdings ins MĂŒngersdorfer. 😉
    Angenehmen Wochenstart.

  3. Das ist ja witzig! ZufÀlle gibt`s!

    Wir hatten im letzten Jahr schon mal Kontakt weil die BVB Ente von meinem Ort ins All gestartet ist und bei Dir im Ort gelandet ist.

    In der oben genannten Blogparade auf Twitter habe ich mein erstes Mal mit Foto der Karte (ja die habe ich noch) gepostet, es war im August 1987.

    Aber jetzt kommt das Beste. Dein Spiel gegen DĂŒsseldorf war dann mein drittes Mal im Westfalenstadion, aber DAS ERSTE MAL als FĂŒhrerschein-Neuling mit eigenem Auto. Ich schicke Dir noch ein Foto von der Karte samt Notiz, damals habe ich sie in Ehren noch archiviert, alles per Hand und nicht am Rechner. Ich habe die Karte vor Ort, an einem der kleinen VerkaufshĂ€uschen die ĂŒberall standen gekauft. Auch SĂŒdtribĂŒne, vielleicht haben wir sogar unwissend nebeneinander gestanden.

    Gruß Michael

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