Jeder Läufer macht früher oder später Bekanntschaft mit dem inneren Schweinehund. Das fellbesetzte Tier hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sportler vom Training abzuhalten und hat einen ganzen Rucksack voller Gründe im Gepäck, mit denen das geplante Training oder der Lauftreff abgesagt wird.
Denn Gründe, nicht zu laufen gibt es viele: das Wetter ist regnerisch und kalt, die Steuererklärung muss dringend erledigt werden oder das Fernsehprogramm inklusive Couch und Knabbereien ist zu verlockend. Der innere Schweinehund ist schon ein fieser Geselle, der nur mit einem starken Willen und passender Motivation bekämpft werden kann.
Andreas Butz hat den Kampf gegen das fiese Vieh aufgenommen und möchte in Die pure Lust zu laufen – Das Motivationsbuch das mentale Rüstzeug vermitteln, damit fehlende Motivation zum Laufen kein Thema mehr ist und die Bewegung an der frischen Luft in Angriff genommen wird.
Entscheidend für das Besiegen des Schweinehundes ist aus Sicht von Läufer und Coach Butz die intrinsische Motivation, also jene Motivation, die aus jedem selbst heraus kommt. Der starke, innere Antrieb kann helfen, die Lust am Sport und der Bewegung immer häufiger in den Vordergrund zu bringen und faule Ausreden erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Das handliche Buch ist in sechs Abschnitte aufgeteilt und behandelt dabei alle Themenfelder der fehlenden Motivation. Neben fehlendem Selbstvertrauen (“Ich kann das nicht”), fehlendem Antrieb (“Ich kann mich mich nicht aufraffen”) und schlechtem Zeitmanagement (“Ich habe keine Zeit zu laufen”) geht es auch um Gemeinschaft, Abwechslung und professionelle Unterstützung beim Sport.
Die einzelnen Lektionen sind mit einer Doppelseite genauso kurz wie einprägsam. Andreas Butz schreibt nicht ausschweifend, sondern kommt direkt auf den Punkt. Das Alter Ego Lutz fasst die Thesen jedes Kapitels in einem Motivationsspruch zusammen, der ebenfalls kurz und knackig formuliert ist.
Julia Haupt hat die knapp neunzig Seiten des Buches abwechslungsreich und lebhaft illustriert und dem als inneren Antrieb bezeichneten Lutz ein lebendiges, sympathisches Gesicht gegeben. Der im Cartoon-Stil gezeichnete Läufer begleitet den Leser entlang des Buches und verkörpert den Spaß am Laufen.
Am Ende ist es wie bei vielen Dingen im Leben: nicht nur Lesen, sondern Ausprobieren ist entscheidend. Und so ist es auch bei Die pure Lust zu laufen. Nur wer den inneren Schweinehund überwindet, wird sich zum Laufen aufraffen. Mit dem Buch in der Hand – und den Motivationssprüchen im Kopf – sind die Chancen deutlich besser, dass dieses Vorhaben gelingt.
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