Im ersten Teil meines Testberichtes habe ich von den grundlegenden Funktionen und den ersten Schritten mit der Epson GPS-Sportuhr Runsense SF-810 berichtet.
Im zweiten Teil berichte ich vom ersten Lauf und der Ansicht der Wettkampf- und Trainingsdaten auf der Weboberfläche RUNSENSE View.
Der erste Lauf mit der Epson Runsense SF-810
Wenn die Uhr an das Handgelenk angelegt wird, ist es wichtig darauf zu achten, dass das Gerät eng am Handgelenk getragen wird. Ansonsten kann die Herzfrequenz nicht korrekt gemessen werden.
Menschen, die ihre Armbanduhr gern locker um das Handgelenk tragen, müssen sich somit genauso umstellen wie Sportler, die ihre Uhr gelegentlich auch über dem Longshirt oder der Jacke tragen. Denn dann funktioniert die Herzfrequenzmessung logischerweise nicht.
Die Belegung der vier Tasten am der Uhr löst unterschiedliche Aktionen aus, abhängig von der Dauer des Tastendrucks. Ein paar Beispiele, damit das Verfahren verständlicher wird:
- Ein kurzer Druck auf die Taste unten links startet die Herzfrequenzmessung.
- Ein kurzer Druck auf die obere linke Taste schaltet die Beleuchtung für zehn Sekunden ein, ein langer Druck auf die gleiche Taste ruft das Einstellungsmenü auf.
Alle Funktionen, die anfangs noch ungewohnt und vielleicht auch kompliziert scheinen, sind ausführlich in der Schnellstartanleitung beschrieben. Nach einigen Tagen Nutzung sind die Funktionen aber in Fleisch und Blut übergegangen 🙂
Vor dem Start des Trainings wird die Messfunktion mit einem kurzen Drücken auf die rechte obere Taste gestartet, zuvor wurde die aktuelle Position via GPS automatisch ermittelt. Es dauert weniger als zwei Minuten, bis der Standort festgestellt worden ist. Zumindest ist das meistens so.
Während meines gut viermonatigen Tests kam es mehrmals vor, dass die Ortung des GPS-Signals länger gedauert hat. Dies ist unter anderem auch abhängig von dem eigenen Standort. Im Wald unter Bäumen sowie zwischen den Häuserschluchten in der Stadt kann der Empfang des Signals länger dauern als auf dem freien Feld.
Der Lauf mit der Runsense SF-810 ist unkompliziert. Die Funktionen sind auch während des schnellen Laufens gut zu bedienen und das Display lässt sich gut ablesen. Bei der Herzfrequenzmessung konnte ich keine nennenswerten Aussetzer feststellen, die Ergebnisse sind plausibel.
Gleiches gilt für die Messung der Distanz. Parallel zur GPS-Uhr habe ich meine runtastic-App während der Läufe benutzt und konnte in Bezug auf die Streckenlänge nur minimale Abweichungen notieren.
Die Datenverwaltung mit der Web-Anwendung RUNSENSE View
Nach dem Lauf ist vor der Auswertung der Daten – das ist das Motto, wenn der absolvierte Lauf nach dem Workout näher analysiert werden soll.
Als ich meinen ersten Lauf über die Bluetooth-Schnittstelle der Uhr zu meinem Nexus 5 Smartphone übertragen wollte, gab es Probleme. Ich habe mehrere Pairing-Versuche gestartet, aber die Uhr und das Telefon wollten sich nicht miteinander verbinden.
Ursache für dieses Problem kann die Firmware sein. Auf der Uhr ist standardmäßig die Version 1.0 installiert, doch inzwischen gibt es bereits eine aktualisierte Firmware in der Version 1.11, die auf der Epson Webseite unter www.epson.eu/runsense heruntergeladen werden kann.
Das Firmware-Update
Um die Firmware auf der Uhr zu aktualisieren, wird die Uhr in die Ladestation eingeklinkt und per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden. Als nächstes wird auf der Webseite von Epson die aktuelle Runsense Firmware heruntergeladen und die exe-Datei ausgeführt.
Die aktuellste Version (Stand: Januar 2015) ist übrigens die Firmware 1.11 vom 16.12.2014. Nach kurzer Zeit ist die Firmware aufgespielt und wird innerhalb von drei Minuten auf der Uhr aktualisiert.
Nach dem Firmware-Update war es dann soweit und die Übertragung der Daten konnte stattfinden.
Die Run Connect-Desktop App
Wer seine Sport-Aktivitäten nicht nur mit der Smartphone-App anschauen möchte, installiert sich die Run Connect-Desktop-App auf dem Rechner.
Wichtig: Das Programm ermöglicht ausschließlich das Hochladen von Daten der Uhr in die Run Connect-Webanwendung, ist allerdings keine klassische Desktop-Anwendung im herkömmlichen Sinn. Die kostenlose Software findet sich ebenfalls auf der Runsense-Webseite und liegt in der Version 3.1.0 für alle Windows Rechner ab Windows Vista vor, unterstützt aber nicht Mac OS X – schade für alle Apple-Jünger
Ebenfalls ärgerlich bzw. nicht aktuell: die 4,4 MB schlanke Software unterstützt lauf Epson nur die GPS-Uhren SF-310, 510 und 710. Nachdem ich die Software installiert hatte, gab es eine Überraschung: auch für die SF-810 konnte ich die Daten meiner ersten Laufversuche in die Anwendung laden.
Generell gilt: die Übertragung der Daten via Bluetooth ist doch eher langwierig. Ich bevorzuge die Übertragung der Daten von der GPS-Uhr zur RUNSENSE View-Oberfläche per USB-Datenkabel. Dazu wird die SF-810 in die Ladeschale gelegt und per Kabel an den Rechner angeschlossen.
Die Übertragung der Daten funktioniert dann ruckzuck und die Bedienung ist für meinen Geschmack deutlich bequemer als mit der Blauzahn-Lösung.
Die Webanwendung RUNSENSE View
Auf der Weboberfläche Runsense View gibt es die visuelle Aufarbeitung der sportlichen Erfolge, die mit der Runsense GPS-Uhr erzielt worden sind. Außerdem können die überspielten Daten online editiert werden. Aus “workout 1” wird so “Mein erster Lauf mit der SF-810”.
Auch ansonsten gilt hier: es ist Geschmackssache. Die Darstellung der Trainingsdaten auf der RUNSENSE View – Oberfläche kann mich nicht wirklich überzeugen. Ich empfinde das gesamte Design ein wenig altbacken und behäbig.
Behäbig ist übrigens auch die richtige Bezeichnung für das Arbeiten auf der webbasierten Oberfläche. Alles wirkt so lieblos, so unrund.
Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich von der runtastic-Seite (die nicht nur schön ist, sondern auch Macken hat), etwas anderes gewohnt bin. Mich konnte RUNSENSE View – im Gegensatz zu der Epson Sportuhr Runsense SF-810, die wirklich klasse ist, bislang nicht überzeugen.
Disclaimer: Die Epson GPS-Sportuhr Runsense SF-810 wurde mir kostenfrei zum Test zur Verfügung gestellt. Dies hat keine Auswirkungen auf meine Objektivität und beeinflusst selbstverständlich nicht meine Bewertung.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014 und unter #ProjektLaufen2015.
26. Mai 2015 um 20:52
Hi Marc, schöner Test 🙂 Da hast Du Dir wirklich Mühe gegeben. So etwas findet man in den Laufzeitungen leider nie. Ich hatte auch einmal kurzzeitig über diese Uhr nachgedacht und mich dann doch für die Suunto Ambit 2S entschieden. Und wenn ich mir Deine kleinen “Tragödien” so durchlese, dann bin ich froh. Die Ambit fixt GPS eigentlich immer in 1-3 Sekunden, egal wo ich bin. Selbst in der Wohnung (!) braucht sie maximal nur 10-20 Sekunden. Und das mit dem Pulsgurt ist Gewöhnungssache 🙂 Ausserdem liefert der Gurt noch Daten zur Atemfrequenz. Das wird mit der optischen Abtastung nicht gehen. Und der Preis für die Epson ist auch echt happig, zumal man gegenüber den langjährigen Marktführern echt Abstriche machen muss (und die kosten genauso viel). Meine Meinung: Suunto oder Polar, den Rest kannst Du vergessen 😉
Pingback: Ich bin jetzt Läufer: Das war mein Laufjahr 2015 und ein Ausblick auf 2016 > Persönliches > ProjektLaufen2015, Ernährung, Gewicht, Halbmarathon, Laufbücher, Laufen, Rückblick, Running, Sub 25, Sub 50, Wettkampf
Pingback: Das war mein erster Lauf beim City-Lauf Korschenbroich 2016 > Persönliches > ProjektLaufen2016, 10 Kilometer, City-Lauf, Jogging, Korschenbroich, Laufen, Running, Wettkampf
Pingback: Das war der METRO Marathon 2016 in Düsseldorf > Persönliches > ProjektLaufen2016, Düsseldorf, Firmenstaffel, Jogging, Laufen, Marathon, Metro Marathon 2016, Running, Staffel-Marathon, Staffellauf, Wettkampf
Pingback: Das war mein erster Halbmarathon beim Himmelgeister Brückenlauf 2016 > Persönliches > ProjektLaufen2016, Brückenlauf, Das erste Mal, Düsseldorf, Halbmarathon, Himmelgeist, Himmelgeister Brückenlauf, Jogging, Laufen, Running, Wettkampf
Pingback: Ich bin jetzt Läufer – Woche 112 > Persönliches > ProjektLaufen2016, Jogging, Laufen, Running
Pingback: Das war mein erster Halbmarathon beim Venloop in Venlo 2017 > Persönliches > ProjektLaufen2017, Bestzeit, Halbmarathon, Jogging, Laufen, Niederlande, Running, Venlo, Venloop, Venloop 2017, Wettkampf