Zum zweiten Mal hintereinander hatte es Borussia Dortmund dank des Halbfinal-Coups gegen Bayern München in das Finale des DFB-Pokals nach Berlin geschafft.
Am Samstag Abend stand ab 20 Uhr das Endspiel gegen Vizemeister VfL Wolfsburg auf dem Programm und anders als 2014, als es eine unglückliche unverdiente Niederlage gegen die Bayern gegeben hatte, sollte es dieses Mal – wie schon 2012 beim 5:2-Sieg und dem Double – mit dem Pokalsieg erneut klappen. Das war zumindest der Plan.
Zumindest für mich wenig überraschend stand Mitch Langerak im Tor. Der Australier hatte in elf Pokalspielen elf Siege eingefahren und auch in dieser Spielzeit alle Pokalspiele bestritten. Dortmunds Ex-Kapitän Sebastian Kehl stand heute ebenfalls in der Anfangself und war sichtlich ergriffen kurz vor dem Aufläufen in den Katakomben. Ich habe mit Kehli mitgelitten, wenn ich auch nur erahnen konnte, was in dem Mittelfeldspieler vorgegangen ist.
Rasanter Start der Borussia
Die Borussen begannen stark und führten schon nach fünf Minuten. Shinji Kagawa flankte mustergültig auf Pierre-Emerick Aubameyang und der Gabuner vollendete zum 1:0.
In der 22. Minuten konnten die Wolfsburger allerdings ausgleichen. Nach einem Freistoß vor dem Borussen-Tor konnte Langerak den Schuss nur abklatschen und Luiz Gustavo markierte mit einem Abstauer das 1:1. Dieser Zwischenstand war zu diesem Zeit durchaus glücklich. Alles andere als glücklich war der Führungstreffer der Wolfsburger in der 33. Minute. Kevin de Bruyne stellte seine ganze Klasse unter Beweis und ließ Langerak keine Chance.
Allerdings gab es zuvor genug Gelegenheiten, den Ball aus der Gefahrenzone zu schießen. Plötzlich hatte sich das Spiel komplett gedreht. Und es wurde noch schlimmer. Bast Dost traf fünf Minuten später zum 3:1, die Wölfe hatten in 16 Minuten aus einem 0:1 eine komfortable Führung gemacht und ich hatte die Nase voll vom #ballspielfinale.
Das Endspiel war nach dem sehenswerten 1:0 von Auba ein Spiegelbild der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Was sich der BVB aufgebaut hat, wurde in kürzester Zeit wieder umgerissen. Bitter. Einfach nur bitter.
1:3 zur Halbzeit, ich befürchte, das war es oder wird noch schlimmer. Egal. Es gibt nie, nie, nie einen anderen Verein. Heja #BVB!
— Marc Höttemann (@Ostwestf4le) 30. Mai 2015
Wenig Ideen in der zweiten Halbzeit
Mein Halbzeitfazit fiel deshalb auch eher pessimistisch aus. Doch zu meiner eigenen Überraschung war ich nicht wirklich enttäuscht. Es war einfach symptomatisch für Borussia im ersten Halbjahr 2015.
Nach der wirklich letzten Kabinenansprache von Jürgen Klopp kamen die Borussen engagiert zurück aufs Feld. Marco Reus gleich zweimal und Shinji Kagawa hätten innerhalb der ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel einnetzen können, ach was: einnetzen müssen. Aber es fehlte erneut das letzte Quäntchen Glück.
Eine halbe Stunde vor Schluss hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass diese Dortmunder Mannschaft an diesem Abend das Spiel noch drehen kann. Die Wolfsburger hatten das Spiel im Griff und je weiter die Spielzeit vorangeschritten ist, umso mehr schwanden meine Hoffnungen auf eine Wende.
Der Doppelwechsel von Lukas Pisczek und Kuba für Sebastian Kehl und Erik Durm sollte noch einmal neuen Schwung bringen. Aber auch die Einwechslung von Ciro Immobile für den enttäuschenden Marco Reus brachte keinen zählbaren Erfolg. Über die Elfmeter-würdigen Fouls des VfL, die allesamt nicht zum Strafstoß geführt haben, möchte ich erst gar nicht lamentieren.
2014 gegen Buyern verpfiffen worden und heute auch mehrmals komische Entscheidungen des Unparteiischen hinterlassen einen Beigeschmack #BVB
— Marc Höttemann (@Ostwestf4le) 30. Mai 2015
Es hat nicht sollen sein. Der VfL Wolfsburg hat seinen ersten DFB-Pokalsieg errungen, weil die Mannschaft nach dem 0:1 clever agiert und brutal konsequent ihre Chancen genutzt hat. Und weil der BVB nicht in der Lage gewesen ist, das Spiel auch nur ansatzweise zu drehen.
Nach 2013 in Wembley beim Champions League Finale und 2014 in Berlin beim geklauten Sieg gegen die Buyern war das heute Abend die dritte Final-Niederlage in Serie, die Borussia Dortmund unter Klopps sportlicher Leitung zu verdauen hatte. Schade, dass Jürgen Klopps letztes Spiel als schwarz-gelber Coach so glücklos geendet ist. Schade, dass Sebastian Kehl nach 13 Jahren Borussia Dortmund kein schönerer Abschied vergönnt war.
Ich freue mich jetzt erst mal auf die Sommerpause.
Haltet mich für ignorant,aber im Winter Vorletzter & jetzt Europa League,finde ich beeindruckender,als den #DFBPokal zu gewinnen.#BVB #Klopp
— Julian Smith (@TheJulianSmith) 30. Mai 2015
Verabschiedung. Bis bald, Jürgen Klopp! Irgendwann, irgendwo. #ssnhd #bvbwob pic.twitter.com/zXJV92cdzX
— Sky Sport News HD (@SkySportNewsHD) 30. Mai 2015
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