Derbysieger, Derbysieger, Derbysieger!
Nach einem verdienten und alles andere als glücklichen 3:2-Heimsieg ist der BVB in diesem Jahr zum zweiten Mal Derbysieger geworden.
Dem deutlichen 3:0 im Frühjahr (Stichwort: 31:3 Torschüsse!) folgte am gestrigen Sonntag ein nur auf dem Papier knapper 3:2-Erfolg, der einfach nur wunderbar gewesen ist – wenn ich mir auch den unnötigen Nervenkitzel nach dem 2:3 der Schlümpfe gern erspart hätte.
Trainer Thomas Tuchel gelang damit in seinem ersten Derby direkt der erste Dreier. Der Coach war happy:
Beim Schlusspfiff habe ich gespürt, was Derby ist. Vorher waren wir auf der Bank sehr konzentriert und sehr ruhig: Auch die Mannschaft hat einen sehr ruhigen und konzentrierten Eindruck gemacht. Wir waren überzeugt von unserer Qualität.
Wir haben schöne Tore geschossen, aber leider mit eigenen Missgeschicken und Missverständnissen auch zwei Gegentore selbst eingeleitet. In der zweiten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass wir einen Tick freier und auch selbstverständlicher gespielt, ein besseres Gefühl fürs Tempo bekommen und dieses nochmal hoch gedrückt haben.
Wir haben hoch verteidigt, dominant gespielt und uns viele hochkarätige Torchancen herausgespielt. In dieser Phase lag das 4:1 in der Luft, und es wäre auch verdient gewesen. Mit dem 2:3 der Schalker war es auf einmal ein anderes Spiel. Wir haben Respekt gezeigt vor der Qualität von Schalke und unsere eigenen Stärken im Offensivbereich verloren.
Sportdirektor Michael Zorc ergänzte:
Wir hätten es sogar verdient gehabt, höher zu gewinnen. Wir haben sehr dominant gespielt, gerade zwischen der 46. und 70. Minute hätten wir das Ergebnis sogar auf 4:1 oder 5:1 hochschrauben können. An der Chancenverwertung können wir noch arbeiten, aber ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft.
Und Thomas Hennecke vom Kicker Sportmagazin hält fest:
Was musste Thomas Tuchel nach seinem Sabbatjahr über sich lesen, als er in Dortmund anheuerte? Er sei ein Kopfmensch, spröde, ein Getriebener des Erfolges, sperrig. Einen emotionalen Helden wie Jürgen Klopp zu beerben, sei eigentlich eine unmögliche Mission. Bei aller Wertschätzung für sein fachliches Wissen und die in fünf Jahren Mainz erworbene Reputation – nein, für die ganz große Bühne könnte das nicht reichen.
Doch mittlerweile verneigt sich die Fußball-Welt vor dem BVB-Coach: Er passt in Klopps Fußspuren, sehr gut sogar. Und empfängt spätestens durch das packende 3:2 über Schalke auch in Fankreisen die höchsten Weihen.
…
Unter Tuchels Führung ist der in der vergangenen Saison arg angegraute BVB wieder sexy geworden. Dass die Extraklasse des mit fünf Punkten Vorsprung enteilten FC Bayern München trotzdem keine Meisterträume sprießen lässt in Dortmund, gilt als einziger Schönheitsfehler in einer bislang nahezu makellosen Saison (sieht man von der 1:5-Klatsche in München einmal ab).
Tuchel war von Beginn an gut beraten, sich nicht als Klopp-Kopie zu versuchen, sondern seinen eigenen Weg zu gehen.
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