Der Schreck kam unvermittelt und ohne große Ankündigung. Plötzlich blinkte die rote Leuchte an der Front dreimal auf und das war der Beleg dafür, dass etwas nicht stimmte.
Wie so oft ist es dann auch noch der Fall, dass es direkt vor dem Wochenende war, als es passiert ist. Außerdem hatte natürlich der Spezialist kurzfristig keine Zeit, sondern erst am Dienstag Nachmittag. Und dann standen wir da am Donnerstag Mittag ohne eine funktionierende Spülmaschine.
Das gute Stück, übrigens eine AEG Favorit 35080i aus dem Jahr 2005, war anscheinend des beschwerlichen Geschirr Spülens und Trocknens müde und tat von jetzt auf gleich keinen Mucks mehr. Beziehungsweise tat sie schon noch einen Mucks, aber das notwendige Wasser zum Spülen wollte nicht mehr fließen – keine Ahnung, woran das gelegen hat. Die Maschine war auf alle Fälle nicht einsatzbereit.
Luxussorgen oder ernsthaftes Problem?
Einige von euch werden jetzt lachen und von Luxusproblemen sprechen. Und ihr habt Recht. Allerdings fällt den ganzen Tag über bei einen vierköpfigen Familie einiges an Geschirr an, das saubergemacht werden möchte.
Und nachdem ich am Sonntag Morgen das Geschirr von einer Mittags- und einer Abendmahlzeit sowie von einem Frühstück erst gespült und dann abgetrocknet habe, weiß ich, wovon ich rede.
Es waren zwölf Teller, Bestecke, Tassen, Gläser, Töpfe, Tupperware – Behälter und vieles mehr, das sich angesammelt hatte. Während solche Dinge ansonsten in dem Innenraum der Spülmaschine versteckt werden, hat sich das ganze Gelumpe auf und in der Spüle sowie auf der Arbeitsplatte neben dem Herd gestapelt. Das war kein schöner Anblick, das könnt ihr mir glauben!
Aber es nützt ja nichts. Wer nicht im Chaos und Dreck versinken möchte, spült das Geschirr und die Gläser und die Tassen und das Besteck und die Töpfe und verbringt damit locker eine halbe Stunde. Wenn ich jetzt behaupte, dass ich einen Hauch von Demut gespürt habe, wäre das verdammt dick aufgetragen. Doch ein Fünkchen Wahrheit steckt doch in diesem Satz.
Demut tut gut
Viel zu oft nehmen wir die technischen Errungenschaften, die in unseren Alltag vor langer oder nicht so langer Zeit Einzug gehalten haben, als etwas Selbstverständliches hin. Wir benutzen Kühlschrank, Mikrowelle, die Spülmaschine und den Kaffee-Vollautomat genauso selbstverständlich wie wir das heiße Wasser aus der Dusche genießen, wenn wir nach dem Sport erschöpft, aber glücklich unter dem warmen Wasserstrahl stehen und uns einseifen.
Der Ausfall eines profanen Haushaltshelfers wie der Spülmaschine hat mir gezeigt, dass es ein gewisser Luxus ist, auf die Dienste des elektronischen Helfers zurückgreifen zu können. Die Maschine wurde übrigens am späten Dienstag Nachmittag vom Elektromeister inspiziert und es wurde eine niederschmetternde Diagnose gefällt.
Dazu aber in Kürze mehr.