Borussia Dortmund wird kein Deutscher Meister 2016 – zumindest war das die vorherrschende Meinung nach dem gestrigen torlosen Spitzenspiel im Westfalenstadion gegen Tabellenführer Bayern München.
Na und? Wer mir vor Wochen gesagt hätte, dass Borussia Dortmund mit einem Sieg gegen die meilenweit – auf acht Punkte – enteilten Bayern noch einmal ins Meisterschaftsrennen eingreifen könnte, den hätte ich für verrückt erklärt. Doch so war es vor dem Spiel.
Am vergangenen Mittwoch gewannen die Mainzer, die ehemals von Thomas Tuchel trainiert wurden, sensationell mit 2:1 in München und der BVB schob sich mit dem 2:0-Sieg in Darmstadt bis auf fünf Zähler an den FCB heran. Einen Sieg im Topspiel gegen die Bayern und schon wäre der Vorsprung auf zwei Punkte abgeschmolzen.
Am Freitag hat es Stefan auf den Punkt gebracht:
Das Tolle ist doch, sind es Samstag zwei, kann man so ein bißchen eskalieren, sonst sind es halt 8 und wir spielen CL. Alles gut.
— Stefan (@Surfin_Bird) March 3, 2016
Nervosität am Samstag Morgen
Schon am Samstag Morgen war ich tierisch nervös und hibbelig und musste nach dem Frühstück erst mal einige Kilometer laufen, um das aufgestaute Adrenalin zu bändigen.
https://twitter.com/Ostwestf4le/status/706010709646303233
Vor dem Anpfiff des 25. Spieltags war das alles natürlich noch Zukunftsmusik, doch eins hatte die ungeahnte Tabellenkonstellation ausgelöst: ich hatte vor dem Spiel noch mehr Bammel als sonst. Aber wieso? Alles andere als ein Sieg der Bayern wäre eine Überraschung und bei einem Remis und selbst einer Niederlage würde sich nichts an dem komfortablen Vorsprung der Dortmunder auf Rang drei ändern.
Insofern konnte ich mich entspannt zurücklehnen und überhaupt galt:
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Das Spiel beginnt
Und dann war es endlich 18:30 Uhr und es galt nur noch “entscheidend is’ auf’m Platz”. Ich war erstaunlich ruhig und harrte der Dinge, die da kommen. Insbesondere das Interview von Trainer Thomas Tuchel auf Sky hatte mich beruhigt – wir haben wirklich einen klasse Trainer:
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Dortmund konnte – mit Ausnahme des verletzten Papa Sokratis, dessen Platz Sven Bender eingenommen hat – in Bestbesetzung antreten; einzig die Aufstellung von Erik Durm anstelle von Shinji Kagawa oder Gonzalo Castro überraschte.
BVB: Bürki, Bender, Gündogan, Mkhitaryan, Reus, Hummels, Aubameyang, Piszczek, Schmelzer, Weigl, Durm #bvbfcb pic.twitter.com/J14sVn8B6s
— Borussia Dortmund (@BVB) March 5, 2016
Das Spiel begann alles andere als verhalten, beide Teams ersparten sich das Abtasten und legten gut los. Nach zwanzig Minuten standen Torgelegenheiten auf beiden Seiten und Borussia war insbesondere bei Kontern gefährlich. Beide Mannschaften wollten definitiv an diesem Abend gewinnen.
Marco Reus hatte in der 27. Minute nach Flanke von Auba die bis dato beste Chance, doch es wurde zur Ecke geklärt. Im Gegenzug rettete Roman Bürki bravourös gegen Costa. Ein Wahnsinn. Meine Nerven!
Die Bayern gaben nun ordentlich Gas und Dortmund kam wieder und wieder in Schwierigkeiten. Bürki rettete mehrmals in großer Not gegen Robben und Co. und der BVB war oft nur Zuschauer. Dann war endlich Halbzeit und Gelegenheit zur Entspannung für mich. Puh, was für ein Spiel. Beide Teams haben gezeigt, wieso sie so viel besser als der Rest der Liga sind.
Die zweite Halbzeit begann ohne Wechsel und nach einer Stunde hatte das Chancenplus für den Tabellenführer weiterhin Bestand. Es zeichnete sich ab, dass der erste Fehler möglicherweise das Spiel entscheiden wird.
https://twitter.com/manelo_/status/706192423517552640
Nach einer glanzvollen Parade von Bürki rettete die Latte einen Schuss von Vidal (63.). In der letzten Viertelstunde ging den Dortmunder langsam die Puste aus und Tuchel sorgte mit der Einwechslung von Adrian Ramos für den farblosen Marco Reus in der 80. Minute für frische Kräfte.
Tore sind am Ende aber auf beiden Seiten nicht mehr gefallen und deshalb blieb es bei dem Fazit:
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Im Vergleich zum Hinspiel, das mit 5:1 an die Bayern ging, waren die Borussen an diesem Samstag deutlich verbessert und zeigten, dass sie nicht unverdient mit großem Vorsprung auf dem zweiten Rang stehen. Insbesondere die Defensive – erst zwei Gegentore in der Rückrunde – hat einen großen Schritt nach vorn gemacht.
Tuchel bei @DeinSkySport: "Die Situation ist unverändert. Ich bin überzeugt, dass wir unabhängig von der Tabelle unseren Weg weitergehen."
— Borussia Dortmund (@BVB) March 5, 2016
Der Abstand zu den Bayern ist allerdings immer noch größer, als es die fünf Punkte in der Tabelle Glauben machen wollen. Aber wisst ihr was? Das ist für mich sekundär. Der BVB macht jede Menge Spaß und hat sich unter Thomas Tuchel prächtig entwickelt.
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Und um abschließend noch einmal auf die Meisterschaft zu sprechen zu kommen: es sind noch neun Spieltage, in denen noch viel passieren kann. Lassen wir uns einfach überraschen, was geschieht und genießen wir den Fußball unserer Borussia.
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