Dieses Jahr hatte das Wetter an Karneval ein Einsehen und im Rheinland konnten die Umzüge starten.
Im vergangenen Jahr hatte ein Sturmtief dafür gesorgt, dass bereits am frühen Rosenmontag Morgen der Umzug in Büttgen abgesagt worden ist. Auch wenn ich ansonsten nicht wirklich jeck unterwegs bin – von Altweiber im Büro abgesehen -, so zählt der kleine, aber feine Umzug im Kaarster Stadtteil Büttgen doch zum Pflichtprogramm.
Sully und Pikachu statt Einhorn
Bei der Wahl des Kostüms stand früh fest, dass ich nicht als Einhorn verkleidet unterwegs sein werde.
So schön diese Verkleidung auch ist und so viele begeisterte Reaktionen das Einhorn auch am Donnerstag bei der Feier im Büro ausgelöst hat: für einen Straßenumzug ist das definitiv nichts. Und das war auch nicht wirklich schlimm, denn ich hatte im vergangenen Jahr ein Kostüm gekauft, das ich aus den bekannten Gründen nicht tragen konnte.
Wer den Pixar-Film Monster AG kennt, wird auch beim Namen Sully aufhorchen. Das große, zottelige Monster war meine diesjährige Verkleidung. In diesem Kostüm passte ich perfekt zu meinem kleinen Sohn, der als Pokemon Go-Fan als kuscheliges, gelbes Pikachu unterwegs gewesen ist. Und so ging es um kur vor eins Richtung Bahnhof, um mit der S-Bahn nach Büttgen zu fahren.
Wiedersehen mit einer alten Bekannten
Während sich Luke mit seinen Freunden an der Straße postiert hat, um auf den Beginn des Rosenmontags-Umzugs um 14:11 Uhr zu warten, habe ich einen Abstecher zu unserer ehemaligen Vermieterin gemacht. Von 1998 bis 2005 haben wir in der Vom-Stein-Straße gewohnt und auch nach dem Auszug ins eigene Heim den Kontakt mit der liebenswerten Frau aufrechterhalten.
Eine gute Dreiviertelstunde habe ich mit der Seniorin geplaudert und durfte sogar eine gekühlte Flasche Sekt für sie köpfen, ehe wir gemeinsam auf die Gesundheit angestoßen haben. Ich genieße diese Wiedersehen immer wieder aufs Neue und bin mit einem kleinen Schwips um zwei Uhr, gerade rechtzeitig zum Start des Umzugs, zu meinem Sohn zurückgekehrt.
Helau Büttgen!
Der Umzug in Büttgen bestand in diesem Jahr aus zwölf Wagen, 16 Fuß- und einer Musikgruppe, die allesamt für gute Stimmung gesorgt haben.
Der Einfallsreichtum kannte in diesem Jahr keine Grenzen. Mein persönliches Highlight ist der Wagen zum Martin Luther-Jahr gewesen:
Die Kids kamen auf ihre Kosten, denn jeder Wagen und jede jecke Gruppe hatte Mengen an Wurfmaterialien dabei und brachte diese unter das kostümierte Volk.
Neben Kamelle ohne Ende gab es Popcorn, Pritt-Stifte, Bälle, Kuscheltiere und sogar Bodenreiniger für das heimische Laminat und Parkett zu ergattern. Nur auf das leckere Sauerkraut aus der hiesigen Sauerkrautfabrik musste ich in diesem Jahr verzichten.
Nach mehr als einer halben Stunde war der Karnevalszauber vorbei und es ging mit prall gefüllten Tüten heimwärts. Luke war am Abend ein wenig melancholisch, dass Karneval 2016 damit bereits Geschichte ist – und freut sich auf die Neuauflage am 12. Februar 2018.
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