Mein Fußballjahr 2017 im Westfalenstadion begann so, wie mein Fußballjahr 2016 im Westfalenstadion geendet hat: mit einem DFB-Pokalspiel.
Ende Oktober habe ich mit meinem Bruder und meinem Sohn das Elfmeter-Drama gegen Union Berlin erlebt. Und etwas mehr als drei Monate später ging es erneut gegen eine Mannschaft aus der Hauptstadt und erneut im DFB-Pokal. Dieses Mal war Hertha BSC zu Gast.
Schlag´ dem Stau ein Schnippchen
Nachdem ich das letzte Mal tierisch genervt vom Stau auf der A52 und A40 gewesen und bald eindreiviertel Stunde gefahren bin, habe ich eine neue Route ausprobiert. Es ging über Neuss (A57) und Wuppertal (A46) zur A43 und dann nach Dortmund. Diese Idee war gut, denn obwohl ich mit Liam erst um viertel vor fünf losgefahren bin, waren wir eineinhalb Stunden später bereits auf unserem Parkplatz.
Zwischendurch gab es ordentlich zähfließenden Verkehr, aber keinen echten Stillstand. So kann es jetzt immer laufen 🙂 Der Weg zum Stadion war frisch. Mit gerade einmal zwei Grad über Null waren die Temperaturen deutlich kälter als am Niederrhein. Der Borussia-Schal wärmte mich allerdings perfekt – und Liam spendierte mir seine Handschuhe.
Standard-Programm: Tickets, Bier und Bratwurst
Gegen zwanzig vor sieben habe ich die Tickets für Block 65 in Empfang genommen und es war Zeit für die obligatorische Bratwurst in der Roten Erde.
Um kurz vor halb acht ging es Richtung Rewe Familienblock. Was ich in diesem Zusammenhang nie verstehen werde, sind die unterschiedlichen Maßstäbe, die von den Ordnern im Stadion angelegt werden. Dieses Mal wurde unsere Flasche Wasser in der PET-Flasche montiert und einkassiert. Letztes Mal war das kein Problem…
Als wir den Familienblock 65 betreten hatten, gab es eine Überraschung. Mal etwas ganz Neues. In Block 65, Reihe 4 haben wir noch nie gesessen. Der Blick aufs Feld und den Innenraum des Westfalenstadions war klasse.
Tuchels Elf ohne Veränderungen
Und es gab eine weitere Überraschung, diesmal war Thomas Tuchel der Urheber. Denn erstmals in der sportlichen Geschichte des BVB hatte der Trainerkeine Änderungen zum vorherigen Spiel vorgenommen.
BVB: Bürki, Bartra, Dembélé, Reus, Guerreiro, Aubameyang, Sokratis, Schmelzer, Weigl, Durm, Piszczek #bvbbsc pic.twitter.com/u2CmA0C24O
— Borussia Dortmund (@BVB) February 8, 2017
Das obligatorische “You´ll never walk alone” vor dem Anpfiff sorgte für das obligatorische Gänsehaut-Gefühl und dann ging es los.
Dortmund machte von Beginn an Druck, doch beste Chancen wollten einfach nicht den Weg ins Tor finden. So war Aubameyang nach einer Viertelstunde allein vor dem Tor, doch brachte er das Leder genauso wenig im Tor unter wie beim nächsten Versuch sechzig Sekunden später. Auch die Hertha ließ sich nicht lumpen und prüfte Roman Bürki im Kasten mehrfach. Doch in der 27. Minute war der Schlussmann machtlos und kassierte das 0:1.
Anstatt sich über das Tor ihrer Mannschaft zu freuen, hatten einige Berliner Fans nichts Besseres zu tun als Dortmunder Ordner zu verprügeln und den Innenraum stürmen zu wollen. Als Auba in der 41. Minute zum Ausgleich treffen konnte, brandete der Jubel schnell wieder ab: es war Abseits.
Alles auf Anfang
Thomas Tuchel wechselte in der Halbzeit doppelt und brachte Matthias Ginter und Christian Pulisic für Schmelzer und Pisczek. Eine gute Entscheidung, denn nicht einmal zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte Marco Reus im dritten Anlauf ins Schwarze treffen. Der Ausgleich war Erleichterung pur und der gerechte Lohn für die Offensivbemühungen der Schwarz-Gelben.
Dortmunds Trainer hatte keinen Bock auf eine Verlängerung und wechselte in der 77. Minute Raphel Guerreiro aus und Gonzalo Castro ein. Als Reus acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum wiederholten Mal am Tor vorbeigeschossen hatte, schwante mir Böses. Und ich sollte nicht falsch liegen. Die Verlängerung war zum Greifen nah.
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Verlängerung ohne Tore – aber mit Drama
Und so kam es auch. Wie schon gegen Union Berlin Ende Oktober ging es auch gegen Hertha in die Verlängerung. Tuchel wechselte in der 91. Minute André Schürrle für Reus ein und machte damit erstmals von der neuen Regel Gebrauch, die eine vierte Auswechslung bei einer Verlängerung ermöglicht.
Eine Schrecksekunde gab es in Minute 103. Ousmane Dembélé war von Ganzkörperkrämpfen (!) geschüttelt und musste kurzzeitig verletzt aus dem Spiel genommen werden. Dortmund musste also in Unterzahl für den Rest der ersten Hälfte klarkommen. Nach dem Seitenwechsel der Verlängerung war Dembouz aber wieder mit dabei.
Erneut sollte sich zeigen, dass Dortmund nur Drama kann. Kurz vor dem Abpfiff kassierte Sokratis die gelb-rote Karte wegen Meckerns und sorgte für einen kleinen Eklat. Die Aktion war allerdings alles andere als intelligent vom Griechen gelöst….
Es kann nur einen Sieger geben
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Ohne den Fels in der Abwehr trat Borussia im Elfmeterschießen an und hatte am Ende wie schon gegen Union Berlin das Glück auf seiner Seite – und natürlich Elfmeter-Held Roman Bürki.
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Emotionen und Ekstase – das Elfmeterschießen
Richtig dramatisch wurde es im Elfmeterschießen. Statt vieler Worte lasse ich einfach die bewegten Bilder für sich sprechen:
Kinder, was war ich hibbelig und aufgedreht und am Ende erleichtert, als um 23:27 Uhr der verdiente Sieg unter Dach und Fach gebracht wurde.
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