Am Donnerstag, 19. Oktober 2017 habe ich meinen ersten Trainingsplan im Rahmen von #DeinErsterMarathon erhalten.
Die Aufgaben, die der Plan an mich stellt, haben meine bisherigen Lauf-Planungen deutlich durcheinander gewirbelt. Und das ist gut so.
Insbesondere die Angabe von Zeiten – Lauf über 70 bis 80 Minuten – und die Angabe von Puls-Intervallen anstelle von Pace- und Kilometerangaben ist eine komplette Umstellung für mich. Eine Umstellung, der ich mich gern stelle. Insbesondere dann, wenn mir die Hintergründe für diese Art von Läufen erklärt werden.
Verständliche Erklärungen vom Lauftrainer
Und in dieser Hinsicht habe ich jede Menge Glück mit meinem Bunert Neuss. Uwe Seedorf ist für die Pläne verantwortlich und beantwortet mir noch jede so dumme Frage und entkräftet auch jeden noch so belanglosen Vorbehalt von mir. Das ist einfach prima und hilft mir als Trainingsplan-Newbie extrem viel.
Ich war gespannt auf meinen ersten Lauf nach Plan. Die Aufgabe lautete: 70 bis 80 Minuten GAT1. GAT1, das bedeutet für mich als Ergebnis aus der Leistungsdiagnostik einen Puls zwischen 136 und 141 Schlägen pro Minute. In Folge dessen habe ich mit einer Pace von 6:30 Minuten gerechnet, würde also ca. zwölf bis 13 Kilometer laufen. Doch es kam anders.
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Leicht verunsichert bin ich die ersten zwei Kilometer losgelaufen und hatte einen Puls um die 120 und eine Pace von 6:15. Also galt es, das Tempo anzuziehen, um die Herzfrequenz steigen zu lassen. Ratzfatz hatte ich den Bogen raus und der Herzschlag pendelte sich zwischen 130 und 136 ein. Die Pace lag dabei zwischen 5:30 und 5:40. Erstaunlicherweise hielt ich dieses Tempo konstant und damit auch den Puls in Schach.
Mit jedem weiteren Lauf habe ich weitere wichtige Erfahrungen sammeln können. Nicht immer lief alles glatt. Nicht immer wusste ich beim ersten Lesen des frischen Planes, was mein Trainer von mir verlangt hat. Doch ich wuchs mit dem Plan und damit mit meinen Aufgaben.
Mehr als drei Monate später
Dreieinhalb Monate später bin ich ein echter Fuchs in Sachen Trainingsplan geworden.
Ich kann meine Herzfrequenz-Bandbreiten von REG, GAT1, GAT2, GAT3 und WKA im Schlaf aufsagen und lasse mich auch von Vokabeln wie “In´s and Out´s”, Steigerungslauf und MRT nicht aus der Ruhe bringen. Die Einheiten pro Woche haben ebenfalls angezogen. War ich anfangs dreimal am Start, bin ich inzwischen gleich vier Mal pro Woche unterwegs.
Meist zweimal unter der Woche und zweimal am Wochenende. Wenn ich am Wochenende andere Termine habe, wechselt das Verhältnis auch schon mal zu 3 – 1, dann muss ich unter der Woche gleich drei Mal ran. Dank Uwe fühle ich mich knapp zwei Monate vor meinem Marathon-Debüt in Rotterdam in Bezug auf das Training perfekt betreut und sehr gut aufgehoben.
Qualität statt Quantität dank Trainingsplan
Alle zwei Wochen erhalte ich einen Trainingsplan für die nächsten 14 Tage. Und jedes Mal freue ich mich wie ein kleines Kind auf die feinen Einheiten, die sich mein Laufcoach für mich ausgedacht hat.
Wenn ich mir vor Augen halte, wie unkoordiniert ich bis September 2017 unterwegs gewesen, muss ich schmunzeln. Dort galt nur das Motto “dreimal die Woche laufen”. Meist waren es an Arbeitstagen zwei kurze Läufer bis 15 Kilometer und am Wochenende ein Halbmarathon oder ein Lauf bis maximal 25 Kilometer. Als absehbar wurde, dass ich Richtung Marathon ziehe, wurde es auch bereits der eine oder andere Dreißiger.
Doch wirklich planvoll bin ich damals nicht vorgegangen. Das Intervall-Training kannte ich bis zum vergangenen Jahr gar nicht. Und war erstaunt, wie genial der Effekt von den schnellen Einheiten in Verbindung mit Regeneration sein kann (siehe auch: Mein erstes Intervall-Training). Und genau in diese Kerbe schlägt mein Trainingsplan von Laufsport Bunert Neuss. Ich habe einen Plan, der perfekt auf meine Ziele abgestimmt ist, der Abwechslung in meinen Trainings-Alltag bringt und mit dem ich mich perfekt aufgehoben fühle.
Kurz gesagt: ab sofort heißt es bei mir Qualität statt Quantität. Am Ende ist jeder Plan nur so gut wie der Läufer, der ihn erledigen darf. Am Ende laufe ich am zweiten Sonntag im April in Rotterdam und muss dafür sorgen, dass ich gesund und munter im Ziel ankomme.
Wenn dabei dann noch eine gute Zielzeit herauskommt (siehe auch: Meine drei Ziele für #DeinErsterMarathon in Rotterdam 2018), dann bin ich rundum glücklich und zufrieden.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014,#ProjektLaufen2015#ProjektLaufen2016, #ProjektLaufen2017 und #ProjektLaufen2018.
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