Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Metro Group Marathon Düsseldorf Firmenstaffel 2015

Das war der METRO Marathon 2018 in Düsseldorf

| 2 Kommentare

Mir war es gar nicht bewusst, aber es ist wahr: schon zum vierten Mal in Folge habe ich am 29. April 2018 am Metro Marathon mit der Staffel teilgenommen.

Bei meinem Debüt 2015 habe ich mir nur einen Abschnitt zugetraut, ehe ich 2016 den zweiten und vierten Abschnitt absolviert habe. Gleiches galt für 2017, als ich wiederum zwei Etappen gelaufen bin. Und auch in diesem Jahr sind es wiederum zwei Teile gewesen, dieses Mal habe ich zwei Abschnitte hintereinander weg vom Start erledigt.

Frühe Planung

Bereits am 8. Januar 2018 stand fest:

https://twitter.com/Ostwestf4le/status/950374712101793794

Allerdings hatte ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Schließlich stand nur zwei Wochen vorher mein Marathon im Rahmen von #DeinErsterMarathon in Rotterdam auf dem Programm. Und ich hatte null Ahnung, wie es mir nach diesen 42,195 Kilometern geht.

Bekanntlich war es aber kein Problem und dem Start in der Landeshauptstadt stand nichts im Weg. Schon zwei Tage vor dem Startschuss wurde meine Vorfreude geweckt, als ich ins Wochenende gestartet bin:

https://twitter.com/ostwestf4le/status/989857539264335872

Radfahren statt Einlaufen

Meinen letzten Lauf vor dem Wettkampf hatte ich bereits am Dienstag erledigt. Allerdings habe ich am Samstag Abend noch eine mehr als einstündige Runde mit dem Fahrrad eingelegt und bin locker zwölf bis fünfzehn Kilometer unterwegs gewesen.
Bevor es ins Bett ging, habe ich meine Lauf-Garderobe zusammengestellt. Bei voraussichtlich mehr als zwanzig Grad im Laufe des Sonntags war klar, dass ich auf kurze Hose und Laufshirt setze. Und weil meine Borussia aus Dortmund am Abend in Bremen spielt, gab es die schwarze New Balance Laufhose und die gelben Kompressionssocken von Strammer Max.

Frühstück wie immer

Schon vor dem Klingeln des Weckers war am Sonntag Morgen um sechs Uhr wach. Mein obligatorisches Wettkampf-Frühstück bestand aus drei Kaffee, vier Wasser sowie einem Toast mit Honig und einem Toast mit Nutella und Banane.
Als ich um kurz vor acht bei zehn Grad zum Bahnhof gegangen bin, ließen dunkle Wolken am Himmel nichts Gutes erahnen. Sollte es schon am Vormittag regnen? Aber egal, Wetter ist immer und lieber frisch und ein wenig nass als über zwanzig Grad und Sonne satt.

Die Frage aller Fragen: Renn-Taktik

Bevor es zur Startlinie ging, war noch eine wichtige Frage zu klären: Wie sieht mein Plan für den Lauf aus? Anders als in der Vergangenheit laufe ich das erste Mal zwei Abschnitte ohne Unterbrechung hintereinander. In Summe mehr als 24 Kilometer.

2017 habe ich den ersten Abschnitt mit einer Hammer-Pace von 4:47 gerockt, dann aber den vierten Abschnitt nur noch mit 5:15, weil ich einfach platt gewesen bin. Dieses Jahr heißt es also Kräfte einteilen und nicht zu Beginn gleich alle Körner verballern.
Andererseits ist #DeinErsterMarathon gerade drei Wochen her und leistungsmäßig sollte ich auf einem Peak sein. Also doch Ballern oder genießen? Oder ein Mittelding? Es war kompliziert.

Am Ende habe ich mich für das Mittelding entschieden. Ich wollte den Start entspannt angehen und die ersten Kilometer mit einer 5:20 Pace angehen. Das ist eine Geschwindigkeit, die ich unter Wettkampf-Bedingungen über die komplette Distanz durchhalten könnte.

Habe ich zumindest gedacht. Es kam aber anders

Auf zum Startbereich

Nach dem Treffen mit den Arbeitskollegen und dem Gruppenfoto ging es um viertel nach neun Richtung Startbereich. Pünktlich zum Startschuss für das Feld der Marathonläufer um neun Uhr begann der Regen und sollte uns mehrfach an diesem Tag begleiten.

Vorher habe ich noch das eine oder andere bekannte Gesicht getroffen und war froh, die Menschen auch erkannt zu haben. Bekanntlich bin ich in dieser Hinsicht ein wenig blind.
Der Regen hatte vor dem Startschuss zur ersten Welle der Staffel ein Einsehen und es wurde trocken. Wie im Vorjahr habe ich mich selbstbewusst recht weit vorne einsortiert, um nicht Slalom durch die Menschenmassen laufen zu müssen.

Mein Arbeitgeber hat gleich vier Staffeln ins Rennen geschickt und drei davon sind zu Beginn gestartet, während ein Läufer eine halbe Stunde warten musste. Kai und Max, mit denen ich als Staffelführer gestartet sind, hatten uns vor dem Startschuss darauf geeinigt, dass wir entspannt mit 5:20er-Pace starten.

Der erste Abschnitt

Weil wir beinahe in erster Reihe losgelaufen sind, kamen wir gut los. Die Pace war unter fünf Minuten und es fühlte sich von Beginn an gut an. Wir liefen und plauderten und die Zeit verging wie im Flug.
Auch wenn die Strecke Richtung Messe und anschließend zurück weder landschaftlich noch von der Anfeuerung des selten vorhandenen Publikums ein Hit ist, spulten wir die Kilometer wie ein Uhrwerk ab und plötzlich kam schon die erste Wechselzone nach mehr als elf Kilometern.

In einer durchschnittlichen Pace von 4:58 Minuten sind wir durchgekommen und es war klasse, wie abgestimmt und mühelos wir uns gegenseitig zu dieser Leistung gezogen hatten. Ich war unsicher, ob ich mir mit dieser Geschwindigkeit einen Gefallen getan hatte, schließlich standen noch 13 weitere Kilometer für mich auf dem Programm.

Der zweite Abschnitt

Ich preschte entspannt durch die Wechselzone und bekam Abwechslung geliefert. Die Mitläufer wechselten und jetzt war ich mit Marco und Heiko am Start. Mit am Start war auch plötzlich der Dauerregen, der für die nächsten Kilometer mein treuer Begleiter sein sollte. Der Regen war so heftig, dass ich mein Shirt zwischendurch auswringen konnte.

Das starke Tempo der ersten Runde konnte ich nicht halten, doch ich hatte den Ehrgeiz, eine bisherige Bestmarke in Angriff zu nehmen. Bislang war mein Rekord auf der Halbmarathon-Distanz eine Zeit von 1:47:26 Stunden in Dortmund. Meine Berechnungen ergaben, dass ich diese Marke in Angriff nehmen konnte.

Und ich sollte Recht behalten. Die Pace war nach 21,1 Kilometern zwar auf 5:03 gerutscht, doch zu einer 1:46:40 hat es ausgereicht. Das war auch ungefähr der Zeitpunkt, als ich den 4:59 Stunden-Pacer der Marathon-Truppe überholt habe.

Der Regen hatte inzwischen aufgehört und das Wetter klarte auf. Als ich über die Oberkasseler Brücke gelaufen bin, hörte ich plötzlich meinen Namen. Ich drehte mich zur Seite und sah eine blonde Frau. War ich gemeint? Ja, war ich – wie ich später erfahren habe:

https://twitter.com/FraeuleinRuhr/status/990526568379355136?s=19

Die letzten zweieinhalb Kilometer bis zur zweiten Wechselzone waren echt hart für mich. Ich musste dem schnellen Tempo Tribut zollen, schaffte es aber, nach einem kleinen Durchhänger wieder etwas flotter ins Ziel.

https://twitter.com/Ostwestf4le/status/990648831091101696

Berliner, Bier, Bananen und Brezel

Nachdem sich alle vier Staffeln ins Ziel gekämpft hatten, ging es in den Nachzielbereich zum Kräfte tanken.

Die Sonne war inzwischen zurück und sorgte für warme Temperaturen. Das Motto hieß Berliner, Bier, Bananen und Brezel für alle!

https://twitter.com/Ostwestf4le/status/990566104979394561

Mein Knie schmerzt

Einen alten Bekannten habe ich auf der Strecke auch getroffen. Meine Knieschmerzen. Schon bei Kilometer 11 bemerkte ich das fiese Stechen im linken Knie – eine Erfahrung, die ich zuletzt in Rotterdam gemacht habe.

Ich habe auf die Zähne gebissen, meine Lauf-Haltung ein wenig angepasst und konnte aufatmen. Der Schmerz ließ nach. Bis zu Kilometer 18. Auf der Höhe von Oberkassel war der Schmerz noch krasser und ich hatte schlimmste Befürchtungen. Erneut ließ der Schmerz aber nach und ich konnte den Lauf zu Ende bringen.
Mein Fazit am Sonntag Abend: nach den 24,65 Kilometern in Düsseldorf hatte ich mehr Schmerzen als nach den 42,195 Kilometern von Rotterdam drei Wochen zuvor. Vermutlich habe ich zu schnell Gas gegeben und mich ein wenig überlastet…

Jetzt gönne ich mir erst mal ein wenig Ruhe und lasse die schnellen Läufe im Training sein. Wie war das? Die langen, langsamen Läufe machen den schnellen Läufer.

Mehr Fotos vom METRO Marathon gibt es in diesem Album: METRO Marathon 2018
.

Und dann war da noch…

https://twitter.com/aktuelle_stunde/status/990613949426135040

Auf ein Neues in 2019

Auch im nächsten Jahr plane ich, beim METRO Marathon mit dabei zu sein.

Vielleicht tausche ich dann erstmals die Staffel gegen einen Solo-Start. Es wäre mein zweiter Marathon nach dem Debüt in Rotterdam vor drei Wochen 🙂

Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”

Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, #ProjektLaufen2015 #ProjektLaufen2016, #ProjektLaufen2017 und #ProjektLaufen2018.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

2 Kommentare

  1. Pingback: Ich bin jetzt Läufer – Woche 203 - Ein Ostwestfale im Rheinland

  2. Pingback: Ich bin jetzt Läufer – Meine Wettkampf-Planung 2019 - Ein Ostwestfale im Rheinland

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.