Vor fünfzig Jahren fanden die Olympischen Spiele in München statt. Es war ein Fest für die Völker der Welt, eine Symbiose aus Unbeschwertheit, einem phantastischen Sommer und spannenden Wettkämpfen der Athletinnen und Athleten.
Bis zum 5. September 1972. Am frühen Morgen verübte die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September Anschlag auf die israelische Mannschaft, der nicht nur die Spiele, sondern auch das Leben vieler Menschen nachhaltig verändern sollte.
Das unprofessionelle Vorgehen der Politik und der Sicherheitskräfte sorgte für eine Katastrophe, bei der alle elf israelischen Geiseln sowie ein Polizist und fünf Geiselnehmer ums Leben gekommen sind.
Persönliche Schicksale im Olympiapark
Petra Mattfeldt erzählt in ihrem fiktiven Roman München 72 – Der Tag, an dem die Spiele stillstanden auf spannende, intensive und berührende Art von den Stunden am 5. und 6. September. Dazu kreiert sie fünf fiktive Charaktere, die von den Lesenden begleitet werden.
Angelika Nowak, eine Bogenschützin aus der DDR, Roman Gagarin, einem Ringer der israelischen Mannschaft, Robert Goldmann, ein Journalist, Manfred Hofmann, ein Polizist, und Djamal Rahman, einer der palästinensischen Terroristen.
Mattfeldt verwebt die Schicksale dieser fünf Menschen im Laufe der Geschichte und schafft damit eine atemberaubende Spannung, die gleichzeitig mit dem Terror und dem Tod konkurriert. Die Protagonisten sind detailliert beschrieben und sorgen damit für eine Identifikation einiger Akteure. Die Hoffnungslosigkeit und das Bangen und Warten auf Rettung ist regelrecht spürbar.
Fiktion und Realität in einem Buch
Petra Mattfeldt hat bei der gründlichen Recherche für München 72 – Der Tag, an dem die Spiele stillstanden auch Zeitzeugen befragt und diese Erkenntnisse in die Entstehung des Buches einfließen lassen.
Auch wenn den meisten Leserinnen und Lesern das Ende des Terroreinsatzes bekannt sein dürfte, ist die Trauer um die Toten und das Wissen um die Schlampigkeit der Politik und der Sicherheitskräfte omnipräsent.