Es ist Anfang November 2022. Nach zwei Niederlagen in Folge (gegen Wolfsburg und Gladbach) steht Borussia Dortmund am 15. Spieltag auf dem sechsten Rang der Tabelle und liegt neun Punkte hinter Tabellenführer Bayern München.
Die Winterpause wird von der Mannschaft und von den Fans der Borussia regelrecht herbeigesehnt und die Weltmeisterschaft in Katar sorgt dafür, dass es sieben Wochen keine Bundesliga gibt und damit keinen Grund, sich über Borussia aufzuregen.
Sechs Monate später ist alles anders
Sechs Monate später. Borussia Dortmund erobert nach einem 3:0-Auswärtssieg in Augsburg am 33. Spieltag den ersten Platz von Bayern München zurück und ist mit zwei Punkten Vorsprung in der Tabelle nur noch einen Sieg von der neunten Meisterschaft entfernt.
Zum Meisterglück fehlt nur noch ein Heimsieg gegen den FSV Mainz.
Es ist unfassbar, was im vergangenen halben Jahr beim BVB passiert ist. Die Offensive sorgt für ein großes Spektakel und unzählige Tore, das Mittelfeld ist bärenstark und die Abwehr sicher. Kein Vergleich mit der Form im November 2022.
Verblüffend, dass beinahe die gleiche Elf auf dem Platz steht – und doch ist alles anders.
Borussia Dortmund kann am kommenden Samstag Nachmittag aus eigener Kraft im Westfalenstadion die neunte Meisterschaft feiern und damit nicht nur der sympathischste Meister seit 2012 werden, sondern auch in vielerlei Hinsicht Geschichte schreiben.
Edin Terzic als Erfolgsfaktor
Zweifelsfrei ist Edin Terzic der Architekt des Erfolges. Gemeinsam mit Sebastian Kehl, der im Sommer vergangenen Jahres das Erbe von Michael Zorc angetreten hat, hat das Duo den Grundstein des Erfolgs gelegt.
Die Hinrunde war nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Unnötige Punktverluste, zahlreiche Verletzungen und andere Unwägbarkeiten haben dafür gesorgt, dass Konstanz ein Fremdwort am Rheinlanddamm gewesen ist.
Nicht zu vergessen die krasse Krebserkrankung von Sebastien Haller, der im Sommer-Trainingslager 2022 die niederschmetternde Diagnose erhalten hat und erst Ende Januar 2023 erstmals für Borussia auflaufen konnte.
Und das ist nur eine von vielen Geschichten rund um eine Mannschaft, die Stück für Stück über sich hinausgewachsen ist und nun das ganz große Ziel vor Augen hat: eine Runde um den Borsigplatz!
Apropos Edin Terzic: im aktuellen BVB-Podcast von Sport1 mit Patrick Berger und Oliver Müller ist unser Trainer prima porträtiert worden – hört gern rein:
Jubel rund um den Borsigplatz
Noch vier Mal Schlafen und dann heißt es: alles für den Heimsieg geben!
Mit einem Sieg gegen die Mainzer kann sich die Mannschaft mit dem Trainer in die Meister-Riege der 1950er, 1960er, 1990er, 2000er und 2010er Jahre einreihen und dann kennt der Jubel rund um den Borsigplatz keine Grenzen.
Heja BVB!