Es gibt zwei Gastspiele der Borussia aus Dortmund, die für mich als Ostwestfale im Rheinland aufgrund der räumlichen Nähe Pflicht sind: in Mönchengladbach und in Düsseldorf.
Nachdem der Besuch der Partie Borussia gegen Borussia im Februar wegen Krankheit ausfallen musste, sollte der Besuch der Esprit Arena in der Landeshauptstadt nicht ins Wasser fallen. Insbesondere weil es unser erster Besuch in dem rheinischen Stadion gewesen ist und wir nach Monaten der Live-Abstinenz regelrechte Sehnsucht nach Borussia BVB gehabt haben.
Die Anfahrt von Kleinenbroich nach Düsseldorf war entspannt. Um kurz nach vier haben Liam und ich uns auf die knapp dreißig Kilometer lange Strecke gemacht und waren zwei Stunden vor dem Anpfiff in Düsseldorf. Dank eines “geheimen” Parktipps von einem Arbeitskollegen, erreichten wir das Stadion von nördlich der A44 kommend innerhalb weniger Minuten.
Auf dem Weg zur Arena wurden wir von einem Fortuna-Fan aus Mönchengladbach (!) begleitet, mit dem ich kurzweilig über die aktuelle Lage bei F95 und das Transfer-Gezerre beim BVB parlieren konnte und der uns den Einlass zum Block zeigen konnte. Zwar war der Hinweis falsch (wir mussten entgegen seines Tipp zur Nord-West-Seite und nicht Richtung Nord-Ost), aber der Fußweg wurde so unterhaltsam abgekürzt.
Nach einer kurzen Einlasskontrolle ging es Richtung Block 14. Bei diesem Block handelt es sich um einen gemischten Block, der sowohl von Fortunen als auch Borussen bevölkert worden ist. Weil sich viele Dortmunder genau wie ich schon Anfang Januar um die begehrten Tickets für das mit 54.000 Zuschauern restlos ausverkaufte Stadion gekümmert hatten, war aber auch dieser Block wie die gesamte Nordtribüne (auch bekannt als Warsteiner-Tribüne und damit passend zum neuen Warsteiner Herb) in schwarz-gelber Hand.
Apropos Block 14: unsere Sitzplätze in Reihe 13 waren wirklich genial. Für günstige 25 Euro pro Sitzplatz hatten wir einen klasse Blich auf das Spielfeld und konnten auch die Gäste-Fankurve perfekt beobachten. Liam hatte insbesondere die Sky Experten-Runde am unteren rechten Spielfeldrand entdeckt, für die Jan-Åage Fjörtoft, Dr. Markus Merk und Lothar Matthäus im Einsatz gewesen sind.
Außerdem gab es für jeden Besucher ein Geschenk vom hiesigen Sponsor der Düsseldorfer. An jedem Sitzplatz lag eine Stockfahne in dem Vereinsfarben rot und weiß mit dem Vereinslogo und einem unaufdringlich und ungewöhnlich kleinen Aufdruck des Unternehmens, dessen Name die Trikots des Klubs ziert.
Nicht nur die Eintrittskarten, sondern auch die Preise für Getränke und Snacks sind in der Esprit Arena in Ordnung. Vor und nach dem Spiel haben wir uns mit einer Krakauer für 3,60 Euro, einem Hot Dog für drei Euro und einem halben Liter Cola light für 3,80 Euro gestärkt.
Die Wartezeit auf den Anpfiff verflog wie im Nu und um 18:30 Uhr ertönte der Anpfiff zum Topspiel des 31. Spieltages in der 50. Bundesligasaison 2012/2013. Der Tabellenfünfzehnte kam gut ins Spiel und hatte gleich zwei dicke Chancen, bevor Nuri Sahin mit einem Kracher aus 30 Metern die Führung markieren konnte. Als Kuba in der zweiten Halbzeit auf 2:0 erhöhte, schien das Spiel gelaufen, doch kurz vor Schluss wurde es spannend. Düsseldorf verkürzte auf 1:2 und hatte den Ausgleich mehrmals auf dem Fuß – Borussia blieb am Ende aber nicht unverdient der Sieger.
Zehn Minuten nach dem Abpfiff haben wir uns auf den Weg Richtung Parkplätze gemacht und waren in weniger als einer halben Stunde um viertel nach neun daheim – kürzer kann unsere An- und Abreise zu einer Bundesliga-Partie unserer Borussia nicht sein.
Bleibt zu hoffen, dass Fortuna Düsseldorf in den verbleibenden drei Begegnungen den Klassenerhalt packt, damit wir auch im kommenden Jahr Borussia Dortmund in der Esprit Arena besuchen dürfen.