Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

Ich bin jetzt Läufer – Woche 197

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Die Trainingswoche vor dem Venloop war entspannt.

Nur drei kleinere, langsame (?) Läufe standen auf dem Plan, bevor das Highlight am Sonntag in Venlo gestartet ist: mein zweiter Venloop!

Bahn-Training ohne Bahn – aber mit Sonnenschein satt ☀

Erneut konnte ich aus privaten Gründen nicht am Bahn-Training der Ausdauerschule teilnehmen. Das hat mich besonders gewurmt, weil heute die letzte von acht Einheiten angestanden hat. Schade, Schokolade, doch so ist das nun einmal.

Auf meinem Trainingsplan standen “2 x 3.000 Meter im 5:00 min. Schnitt (Wohlfühltempo) mit je fünf Minuten Trabpause, 10 Minuten Ein- und fünf Minuten Auslaufen” und direkt nach dem Feierabend ging es auf die Strecke durch die Felder vor meiner Haustür.

Die Sonne schien frühlingshaft und machte richtig Lust aufs Laufen. Es war zwar weiterhin windig, aber dank sieben Grad Plus war das nicht wirklich nervig. Die Intervalle habe ich beinahe punktgenau abgeliefert und war zufrieden. Nach der letzten Trabpause habe ich noch einmal ordentlich Gas gegeben und die Pace auf 4:30 gepusht.

Marc hat einen runtastischen Lauf über 10,24 km in 53m 35s absolviert#

Der Plan waren acht bis zehn Kilometer im Wohlfühltempo – stattdessen habe ich lieber einen rausgeballert 🏃🏻 👟

Entspannter Lauf am Donnerstag? Mitnichten! Es kam ganz anders. Aber der Reihe nach. Drei Tage vor dem Venloop 2018 stand eine entspannte Einheit auf dem Plan: 8 bis 10 km locker traben (im Wohlfühltempo).

Gesagt, getan und so ließ ich mich auch von dem miesen, regnerischen Wetter am späten Donnerstag Nachmittag nicht herunterziehen. Als es dann losgehen sollte, hatte sich der Regen sogar verzogen. Weil es acht Grad mild gewesen ist, habe ich das dünne Langarmshirt getragen und bin losgelaufen.

Irgendwie habe ich nicht richtig gelesen oder etwas vergessen. Denn ich habe mir nicht “locker traben”, sondern nur “Wohlfühltempo” gemerkt. Und außerdem hatte ich mir vorgenommen, einfach nur zu laufen und erst gar nicht groß auf die Laufuhr zu schauen.

Deshalb hatte ich auch Fest & Flauschig mit Olli Schulz und Jan Böhmermann auf den Ohren. Und lief einfach los. Und lief. Und lief. Als ich dann die 5 Kilometer in 23:51 Minuten erledigt hatte, habe ich Geschmack am Tempo gefunden und bin weitergerannt. Zwar konnte ich nicht die Pace halten, aber immerhin reichte es für 10 Kilometer in 48:36 Minuten.

Nachdem ich meinen Faux pas meinem Trainer Uwe gebeichtet habe, meinte dieser nur trocken:

Interessant, was mittlerweile für dich Wohlfühltempo ist 👍😉 – für Andere ist das Wettkampftempo… 🤔😁

Aber jetzt mal Spaß beiseite. Für den Venloop kann ich mir diese schnelle Eskapade erlauben. Vor dem Rotterdam-Marathon mache ich so etwas allerdings besser nicht…

Marc hat einen runtastischen Lauf über 10,01 km in 48m 39s absolviert

Einlaufen für den Venloop

Die dritte Einheit der Woche stand am Freitag auf dem Plan. Ja, bereits am Freitag. Denn am Samstag soll ich mich regenerieren, um auf den Punkt genau fit für den Venloop am Sonntag Nachmittag zu sein.

Deshalb hieß es auch nur “6 km im Marathonrenntempo mit 3 Steigerungen über 50 Meter zum Ende und fünf Minuten Auslaufen”. Insbesondere das Ende vor dem Auslaufen war spannend für mich. Also nach den sechs Kilometern im Marathonrenntempo mit einer Pace zwischen 5:20 und 5:30 Minuten noch drei kurze, temposteigernde Sprints über 50 Meter erledigen.

Es begann im lockeren Tempo und wurde dann zum leichten Sprint-Tempo, bevor ich zum Abschluss fünf Minuten locker ausgetrabt bin. Dabei bin ich drei Mal wirklich an meine Grenzen gegangen und habe den Puls bald auf 170 Schläge getrieben.

Marc hat einen runtastischen Lauf über 7,3 km in 38m 56s absolviert

Prognose beim Venloop 2018 erfüllt – und doch nicht zufrieden

Tja. Was war das jetzt? Der Venloop 2018 ist Geschichte und ich habe den Halbmarathon in 1:53:10 Stunden erledigt. Damit liege ich genau in der Range, die ich mir vorgenommen hatte.

Das Ziel war, etwas schneller als mein geplantes Marathonrenntempo für Rotterdam in zwei Wochen (Pace 5:25 bis 5:30) unterwegs zu sein. Und doch bin ich nicht zufrieden mit dem Ergebnis, hatte ich doch insgeheim darauf gesetzt, meine Vorjahreszeit von 1:51:13 Stunden zu unterbieten. Stattdessen war ich mehr als zwei Minuten langsamer.

Woran lag es? Ich hatte gut gefrühstückt, ordentlich getrunken und auch mittags noch eine Kleinigkeit gegessen. Auch ein Gel hatte ich dabei, um kurz vor dem Ende noch einen Energiekick zu bekommen. Was lief also schief?

Es ging schon am Anfang los, bevor ich die Ziellinie überschritten hatte. Obwohl ich schon um zwölf Uhr in Venlo angekommen bin, habe ich mein Einlaufen falsch getimet. Als ich um viertel vor zwei warm gelaufen war, war der Eingangsbereich zum 1:45 – 2 Stunden-Startblock bereits verstopft. Das habe ich im Vorjahr besser gemacht. Es dauerte bis 14:20 Uhr, als ich endlich die Startlinie überschritten hatte.

Und dann musste ich mich gegen Dreier-Reihen langsamer Läufer durchkämpfen, was mich zusätzliche Minuten gekostet hat. Es war zum Reihern. Und nervig. Zumindest hatte ich das Wetter nicht unterschätzt. Die Sonne schien während des gesamten Laufes und vielleicht hatte das auch seinen Teil dazu beigetragen. Aber das soll alles keine Entschuldigung sein. Ich bin vermutlich mental und körperlich mit Handbremse gelaufen, um #DeinErsterMarathon nicht in Gefahr zu bringen.

Relive ‘Venloop 2018’


Doch es gab auch Positives zu berichten. Das Gel, das ich nach 16,8 Kilometer genommen habe, hat seinen Zweck erfüllt und mir neue Power gegeben – was sich direkt an der verbesserten Pace auf den letzten vier Kilometern gezeigt hat.

Als wenn es nicht schon doof genug gelaufen wäre, ist auch die Bahn mit eineinhalb Stunden Verspätung Richtung Niederrhein gefahren, weil ein Güterzug zwischen Kaldenkirchen und Venlo liegengeblieben ist. Statt um sechs war ich erst um halb acht daheim. Ein gebrauchter Tag.

Ausführlicher, mit zahlreichen Fotos und etwas zeitlichem Abstand habe ich hier über meinen zweiten Venloop geschrieben: Das war mein zweiter Halbmarathon beim Venloop in Venlo 2018.

Marc hat einen runtastischen Lauf über 21,09 km in 1h 53m absolviert

Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”

Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, #ProjektLaufen2015 #ProjektLaufen2016, #ProjektLaufen2017 und #ProjektLaufen2018.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

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